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Wort zur Woche
Mit den Augen Gottes sehen

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Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
Römer 5, Vers 8


Glaubste nich mehr an Gott und Jesus und so?", fragt das Känguru. "Nee", sage ich. "Jesus ist für mich gestorben." "Nicht nur für dich", sagt das Känguru auf seine flapsige Art in den Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling.

Eins ist klar: Der Tod Jesu war nicht das Ende, sondern der Anfang einer großen Bewegung, die wir das Christentum nennen. Seine Lehre, sein Vorbild, seine Vision vom Reich Gottes sind lebendig geblieben, über seinen Tod hinaus, bis zum heutigen Tag. Egal, welche Weltanschauung wir haben – die ethischen Forderungen Jesu, exemplarisch zusammengefasst in der "goldenen Regel", sind ein Angebot für uns, eine Richtschnur, gerade in so turbulenten Zeiten wie der unsrigen, die jeder nachvollziehen kann.

Und ein Weiteres ist klar: Gottes Liebe ist unabhängig von unserer Leistung und unserem Glauben. Jesu Tod durchkreuzt unser Gerechtigkeitsempfinden und unser Leistungsdenken. Er lässt uns demütig werden gegenüber dem großen Geschenk des Lebens. Egal, ob ich an Gott glaube oder nicht: Gott glaubt an mich. Das kann ich nicht beweisen, aber hoffen und glauben, auch für die anderen Menschen. Ich brauche die Hoffnung nicht aufzugeben, dass selbst in dem größten Sünder das Potenzial zu etwas Gutem steckt.

Jesus sagt zum Schächer am Kreuz: Heute wirst du mit mir im Paradies sein, und an anderer Stelle: Also wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, vor neunundneunzig Gerechten, die der Buße nicht bedürfen. Dass der Vater im Himmel seine Sonne über Böse und Gute aufgehen lässt und es regnen lässt über Gerechte und Ungerechte (Matthäus 5, Vers 45), mag nach menschlichen Maßstäben ungerecht erscheinen, ist aber aus einer höheren Perspektive das Geschenk des Lebens an uns Menschen, unabhängig davon, ob wir es verdient haben oder nicht. Wenn wir unsere Mitmenschen mit den Augen Gottes zu sehen versuchen, wird unsere Welt jeden Tag ein Stück menschlicher.

Pfarrer Friedhelm Kasparick, Paulusgemeinde Halle

Friedhelm Kasparick | Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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