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Wort zur Woche
Nichts leichter als das

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 Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.
Micha 6, Vers 8

Wie kann ich denn Gott nahekommen und wie ihn angemessen ehren?, fragt jemand im Buch des Propheten Micha. Nichts leichter als das, klingt es in meinem Kopf. Komm mit! Gott sagt: es ist dir doch gesagt, Mensch! Deutlicher ausdrücken kann ich es nicht. Drei Dinge sind’s nur, ich liste sie für dich auf! Soll die Reihenfolge eine Wertigkeit sein?
Gottes Wort halten, übersetzt Luther an erster Stelle. Andere verstehen das Hebräisch genauer – Recht halten, in Gerechtigkeit leben, heißt es da. Die Bibel lesen, sich mit den Aussagen einer anderen Zeit auseinandersetzen, sie in sich aufnehmen und anderes davon gehen lassen. Und dann noch danach handeln, in Gerechtigkeit leben und in dem Anspruch, für Recht und Gerechtigkeit einzutreten, damit das Zusammenleben für uns alle gelingen kann. Nichts leichter als das?
Liebe üben, Güte lieben – das Zweite. Und wieder nichts leichter als das? Wohl kaum, sonst gäbe es keine Demo gegen die Maskenpflicht, die doch nachweislich Liebe am Nächsten übt, nämlich eine Infektion verhindern kann. Wohl kaum, denn sonst wären die Rechtsanwälte und Streitschlichter und die Mitarbeiter im Jugendamt arbeitslos. Gebt acht aufeinander, und denkt über die Auswirkung des eigenen Handels für andere nach, fordert Gott von uns.
Und demütig sein vor Gott. An dritter Stelle. Entgegen allem, wofür wir in unserer Gesellschaft arbei-ten – besser, schneller, reicher. Nein, da gibt es noch jemanden über mir. Über uns allen. Ich muss nicht alles können, darf Grenzen haben und sie auch kennen. Ich darf Mensch sein und Gott als Größeren wissen. Mich anstecken lassen von seiner Liebe zu dieser Welt und diese Liebe weitergeben. Nichts leichter als das?
Das klingt so einfach, und ist doch unglaublich schwierig. Fordert Gott zu viel von uns? Ich denke: nein. Denn Gott kennt uns. Gott weiß: Du schaffst das. Nicht immer, aber immer mal wieder. Darauf kommt es an: es zu versuchen. Nichts leichter als das!

Marie-Luise Zott, Pfarrerin in Elsterwerda

Autor:

Online-Redaktion

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