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Predigttext zum Sonntag
Ohne Bedingung

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Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und glaubst in deinem Herzen, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.
Römer 10, Vers 9

Wenn du dich dazu bekennst …, wenn du nur glaubst …, dann wird alles gut.“ – Für Menschen, die sich von Herzen wünschen, glauben zu können, es aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht schaffen, für diese Menschen klingen solche Sätze wie Hohn. „Ich möchte doch glauben – ich möchte doch auf Gott vertrauen – aber ich schaffe es nicht.“ Ist denn der Glaube etwas, das wir Menschen tun, etwas, dass wir leisten könnten, etwas, dass aus uns entspringt?

Der Glaube, von dem Paulus spricht, meint ein „Vertrauen“, das seinen Ursprung nicht im Menschen hat. Es ist vielmehr die Antwort auf etwas, das diesem Vertrauen voraus geht. Das Vertrauen antwortet auf die Treue Gottes. Gott, der Schöpfer der Welt und die Quelle des Lebens, ist dauerhaft und beständig. „Seine Treue währt von Geschlecht zu Geschlecht“, und sein Name ist „Ich bin, der ich bin.“

Und so, wie wir uns in einen Sessel fallen lassen, von dem wir wissen, dass er stabil genug ist, um uns auszuhalten, so lassen wir Menschen uns in das Vertrauen auf Gott fallen, wo wir erfahren haben, dass er uns halten und tragen kann.

Für Paulus offenbart sich diese Treue und Verlässlichkeit Gottes in Jesus Christus. In einer völlig neuen und beispiellosen Form kommt Gott in diese Welt. Als Mensch lebt er unter Menschen und nimmt sie mit hinein in seine Beziehung zu Gott, den er liebevoll „Abba“, aramäisch für „Vater“, nennt. Jesus lebt in dieser vertrauensvollen Beziehung, die sogar so stark ist, dass sie ihm im Moment der Angst eine Quelle neuen Mutes und im Angesicht des Todes eine Zuflucht wird.

Wäre der Glaube eine rein menschliche Tätigkeit oder Haltung, wäre mit dem Tod Jesu alles zu Ende: das Vertrauen Jesu anscheinend enttäuscht, der Glaube seiner Freundinnen und Freunde erschüttert. Doch Gottes Treue ist stärker als der Tod. Er will das Leben, und darum erweckt er seinen Sohn von den Toten. Und die, die Jesus nachfolgen, erfahren: Jesus verlässt uns nicht. Er bleibt bei uns – „bis zum Ende der Welt“. In diesem Sinne ist der Glaube nicht ein Werk, das wir vollbringen, sondern ein Leben, das sich aus der Erfahrung speist: „Gott ist da, was auch immer geschieht.“

Alexander Barth, Vikar in Halle | Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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