Wort zur Woche
Post mit drei Wünschen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
2. Korinther 13, Vers 13
Vor Jahren entdeckte ich einen Cartoon in einer Zeitschrift. Auf dem Bild zu sehen waren zwei Konfirmanden. Sie sitzen in der letzten Bankreihe einer Kirche.
Von Annegret Friedrich-Berenbruch
Der eine gähnt und starrt auf sein Handy. Der andere ruckelt seinen Nachbarn an und sagt: „Pass auf, jetzt kommt der Segen!“ Was vorher im Gottesdienst passierte war langweilig. Jetzt kommt der Segen, das ist wichtig! Das Wichtigste kommt zum Schluss! So, wie der letzte Satz am Ende des 2. Korintherbriefes.
Gut möglich, dass der Apostel Paulus den Text seines Briefes diktiert hat. Am Schluss aber greift er wohl selbst zur Feder und fasst alles Wichtige in einem Satz zusammen. Es geht Paulus um die Gemeinde, die in der Gefahr steht, ihr neues Leben in Christus aufzugeben. Paulus leidet mit ihnen an den Auseinandersetzungen um seine Person und an den Spaltungen innerhalb der jungen Gemeinde. Er möchte die Menschen daran erinnern, was sie selbst für richtig erkannt haben. Er mahnt sie, Christus treu zu bleiben – und schließt mit einem Segenszuspruch. Er wünscht ihnen die „Gnade unseres Herrn Jesus Christus“. Denn wer aus Gnade lebt, wie Paulus selbst am eigenen Leib erfahren hat, weiß, dass Jesus Christus ihn annimmt, unabhängig von der eigenen Leistung. Wer aus der Gnade lebt, kann nicht länger unbarmherzig gegenüber seinen Mitmenschen sein. Als Zweites wünscht Paulus den Korinthern „die Liebe Gottes“, denn sie ist der Anfang der Schöpfung und erweist sich darin, dass Gott Jesus Christus in die Welt sandte und wir mit Gott durch Christus versöhnt wurden. Als Drittes wünscht Paulus der Geimeinde die „Gemeinschaft des Heiligen Geistes“, die uns mit Gott und Christus und untereinander verbindet.
Paulus wünscht den Korinthern, im Kraftfeld des dreieinigen Gottes zu bleiben und so zu leben: gnädig, liebevoll und verbunden mit Gott und für die Welt. Deshalb aufgepasst: „Jetzt kommt der Segen!“
Die Autorin ist Kreisoberpfarrerin des Kirchenkreises Dessau.
Autor:Online-Redaktion |
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