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Wort zur Woche
Revolte im Garten Eden

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Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.
Römer 8, Vers 14


Auf dem Marktplatz lädt die „Schau der Geister“ ein zum Besuch. Neben Hegels Weltgeist und der „leuchtenden Sonne der Freiheit“ liest jemand aus Nietzsches „Also sprach Zarathustra“.

Von Christine Lieberknecht

Es präsentieren sich Skeptizisten, Utilitaristen, Pantheisten, Materialisten. Ein „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ warnt vor nationalsozialistischem Ungeist. Am Stand der Existentialisten lässt mich ein Satz des französischen Schriftstellers Albert Camus nachdenklich werden: „Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das sich weigert zu sein, was es ist.“ Albert Camus ist kein Christ. Aber beschreibt die biblische Geschichte mit dem menschlichen Biss in den verbotenen Apfel nicht genau diese, um es mit Camus zu sagen, menschliche „Revolte“?

Irgendwie scheint die Heimatlosigkeit des Menschen nach der Vertreibung aus dem Garten Eden in all den auf der Schau versammelten Geistern mitzuschwingen. Mehr noch, viele dieser Geister sind unmittelbarer Ausdruck des menschlichen Strebens, sich seines Schöpfergottes entledigen und sich selbst an die Stelle Gottes setzen zu wollen.

Doch kurz vor dem Ende meines Rundgangs erreiche ich einen Stand, an dem heißt es: „Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“ Die Antwort Gottes auf die Anmaßung des Menschen, sich selbst an die Stelle Gottes setzen zu wollen, ist so einfach wie genial: „Du Mensch, bist zum Menschen geboren. Die Versuche, in denen der Mensch das Heil auf Erden errichten wollte, endeten stets in Barbarei. Lass diese Versuche für immer sein!

Aber ich, Gott, komme zu dir, Mensch. Ich habe dir meinen Sohn Jesus Christus als Retter der Welt und zu deinem Heil gesandt. Mit ihm kannst du rufen: ›Abba, Vater.‹ Schau auf Jesus und folge ihm nach. Glaube an mich, an meinen Sohn Jesus Christus und an den Heiligen Geist. Dann wirst du in der Freiheit der Kinder Gottes leben. Sie macht dich zu einem freien Menschen im christlichen Glauben. Zugleich ruft sie dich zum Dienst am Nächsten.“ Ich habe „meinen“ Stand gefunden und danke Gott.

Die Autorin ist Pfarrerin und  Thür. Ministerpräsidentin a. D. 

Christine Lieberknecht | Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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