Predigttext
Tage der Gnade
Nehmt die Gnade Gottes so an, dass sie nicht ohne Wirkung bleibt.
2. Korinther 6, Vers 1
(Basis Bibel Übersetzung)
Als Mitarbeitende der Kirchengemeinde laden wir die Menschen ein. Zu Gottesdiensten und Veranstaltungen öffnen wir die Türen. Wir versuchen, unterschiedliche Zielgruppen wie Senioren oder Familien anzusprechen. In sozialen Medien machen wir auf unsere Angebote aufmerksam. Die Kirchentür steht für Besucher offen. Touristen und Einkäufer auf dem Markt nehmen das Angebot gerne an. Der Kirchenraum bietet Gelegenheit zum stillen Gebet. Es ist beeindruckend, das Kirchengebäude mit seiner langen Geschichte auf sich wirken zu lassen. Es gibt Abendgebete, Konzerte werden veranstaltet.
Mit niederschwelligen Angeboten möchten wir die Menschen ansprechen, die mit dem christlichen Glauben wenig Erfahrungen gemacht haben. Mit einladenden Botschaften wird die Gnade Gottes verkündigt. Das Echo darauf bleibt oft aus. Die Gemeinden werden kleiner. Die Zahlen sind rückläufig. Wir suchen nach Konzepten und Möglichkeiten, Menschen zu erreichen. „Geht hin in alle Welt und macht zu Jüngern alle Völker“, heißt es im Matthäusevangelium. Es ist unser Auftrag, die Liebe Gottes weiterzugeben.
Ob es uns heute so geht wie den Mitarbeitern Gottes im Korintherbrief? Was können wir daraus lernen? Wie erreichen wir die Menschen in unseren Städten und Dörfern? Stehen wir als Mitarbeitende der Gnade Gottes im Weg?
Aus dem Brief, den Paulus an die Korinther schreibt, lässt sich die Krise erahnen. Zwischen der Gemeinde und dem Gründer Paulus gibt es unterschiedliche Ansichten. Aus der Ferne kann Paulus anderen Ansichten nicht entgegentreten. Deshalb schreibt er den Brief.
Paulus öffnet sein Inneres. Auch nach Konflikten fühlt er sich mit der Gemeinde in Korinth intensiv verbunden. Seine Leidenschaft für die Menschen ist aus seinen Worten zu spüren. Als Gründer der Gemeinde hat er eine tiefe Verbundenheit zu den Korinthern.
„Jetzt ist die Zeit, nehmt die Gnade Gottes an.“ ruft er ihnen zu. "Alles ist Gnade!", ist seine Zusammenfassung. Das ist bis heute so geblieben. Mit offenen Armen und Türen laden wir als Mitarbeitende die Menschen ein, Gottes Gnade als Geschenk zu erfahren. Dazu macht uns Paulus Mut, auch in diesen stürmischen Zeiten.
Horst Leischner, Pfarrer in Köthen
Autor:Online-Redaktion |
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