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Predigttext
Teil der Gemeinschaft

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Da sprach der Kämmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert’s, dass ich mich taufen lasse?Apostelgeschichte 8, Vers 36

In der Apostelgeschichte werden wir Zeugen von einem wunderbaren Ereignis. Wir treffen auf einen gebildeten Schatzmeister aus Afrika, der die Bibel ausgiebig studiert.

Von Helfried Maas

Sein Weg kreuzt sich mit dem des Philippus, einem einfachen Diakon, der zuvor von der Jerusalemer Gemeinde zum Almosenpfleger berufen worden war.

Beide tauschen sich aus über die Lektüre des Kämmerers aus Äthiopien. Und dieser merkt, dass in der gemeinsamen Auseinandersetzung mit dem Text der wahre Geist seinen Weg findet. Von diesem Geist umgeben – gewissermaßen begeistert – lässt sich der Schatzmeister von Philippus an einem Flüsschen am Wegesrand taufen.

Die Begegnung mit Gott in seinem Wort und in der Gemeinschaft hat Wundervolles bewirkt. Kann Ähnliches auch heute passieren? Gibt es überhaupt noch einen plausiblen Grund, sich taufen zu lassen? Heute, wo doch ein großer Teil der Menschen in Deutschland auch ohne Religionszugehörigkeit ganz gut klarkommt? Heute, wo viele sich einig sind, dass man doch auch ohne Taufe glauben kann?

Bei denjenigen, die sich am Ende für die Taufe entscheiden, geht manchmal damit der Wunsch einher, dass von nun an das Leben des Täuflings immer geradeaus laufen möge – ohne Hürden, ohne Stolpern. Aber: Das Leben beweist immer wieder das Gegenteil: Auch als Getaufte erleben wir Niederlagen, machen wir Fehler, scheitern wir. Fehlerhaftigkeit gehört zum Menschsein dazu.

Aber als Getaufte sind wir Teil der Gemeinde Gottes. Wir sind in die Gemeinschaft der Christenmenschen aufgenommen. Dazu gehört es, miteinander über Zweifel und Ängste ins Gespräch zu kommen – so wie der Kämmerer und der Diakon damals. Im besten Fall dürfen wir im Teilen von Freud und Leid eine Quelle der Unterstützung, der Hilfe und des Trostes spüren. In der Taufe wird uns zugesagt, dass Gott uns schätzt und mag, wie wir sind; dass er kommt, wenn wir uns einsam fühlen; dass er uns abholt, wenn wir traurig sind, und dass er uns neuen Mut und Hoffnung gibt.

In diesem Geist vereint, dürfen wir spüren, dass die Taufe Sinn macht: sie sorgt für ein Gefühl der Gemeinschaft und schenkt uns ein Vertrauen darauf, dass wir von Gottes gutem Geist beseelt in der Welt etwas zum Guten bewirken können.

Helfried Maas, Pfarrer in Wiehe | Foto: H. Maas
Autor:

Online-Redaktion

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