Predigttext zum Sonntag
Tröstende Botschaft für den Ernstfall
Und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und als-dann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Lukas 21, Verse 26 und 27
Der Predigttext zum zweiten Advent scheint wie ein Spielverderber unsere schöne adventliche Stimmung kaputt machen zu wollen. Statt von Gemütlichkeit, Plätzchenduft und Lichterglanz zu reden, werden hier Dinge prophezeit, die uns Angst einjagen. Jesus kündigt das Ende der Welt an und alle Schrecken, die es mit sich bringt. Die kosmischen Mächte geraten ins Wanken. Himmel und Erde vergehen, alles versinkt im Chaos. Die Menschen wissen vor Furcht weder ein noch aus. Das hört sich alles sehr bedrohlich an.
Doch Jesus beschreibt uns, in welcher Haltung wir in all diesem Zusammenbruch auf ihn zugehen sollen: "Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht." Wir sollen uns also nicht ängstlich verkriechen und von Negativem lähmen lassen, sondern voller Freude auf seine Hilfe und Erlösung hoffen und anderen davon erzählen.
Auch heute schon – wenn uns so manche düstere Prognose entmutigen und sich eine traurige Stimmung breit machen will in unserer Kirche. Lieb gewonnene Gewohnheiten und alte Ordnungen zerbrechen, Strukturen verändern sich, und Gegenwind pfeift uns reichlich um die Nase.
Einer aber bleibt, wenn alles fällt: unser Erlöser Jesus Christus. Bei ihm ist Gutes zu erwarten – jetzt und am Ende der Zeit. So betrachtet, wird die zunächst erschreckend wirkende Botschaft von der Wiederkunft des Menschensohnes zu einer wirklich tröstlichen Botschaft, auch für den letzten Ernstfall.
Sie kann uns tragen und viel tiefer berühren, als es die oberflächlichen Gerüche und Gefühle je könnten, die wir gewöhnlich mit der Adventszeit verbinden. Sie bringt uns auch die richtige Stimmung in den Advent 2019: Hoffnung auf Erlösung und Glaubensfreude.
Jana Petri, Superintendentin im Kirchenkreis Henneberger Land
Autor:Online-Redaktion |
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