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Wellow Creek
Trotz Verschiedenheit verbunden

Michael Herbst | Foto: Uni Greifswald/Kilian Dorner
  • Michael Herbst
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Vom 25. bis 27. August veranstaltet Willow Creek Deutschland, Ableger der US-amerikanischen Megachurch, einen Leitungskongress in Leipzig. Mit dabei ist auch Michael Herbst, Gründungsdirektor des Instituts zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung in Greifswald. Mit ihm sprach Uwe Naumann.

Was ist so besonders an Willow Creek Kongressen, dass Sie seit vielen Jahren immer wieder als Referent dabei sind?
Michael Herbst: Die Willow Kongresse bringen seit 1996 immer wieder viele Haupt- und Ehrenamtliche zusammen. Mich reizt die Vielfalt der Teilnehmer: evangelisch und katholisch, Landeskirche einschl. Gemeinschaftsbewegung, Freie Werke und Freikirchen. Was ich hinterher häufig höre, bezieht sich auch auf inspirierende Vorträge, vor allem aber auf die Ermutigung, die viele erleben, die teilnehmen. Sie sagen dann: Wir sind doch nicht allein und nicht so wenige, und wir hören vieles, das uns Mut macht für unseren Dienst als Haupt- und Ehrenamtliche!

Sie eröffnen in diesem Jahr in Leipzig mit Ihrem Vortrag den Kongress. Wohin wollen Sie Ihre Zuhörer und die Gemeinden führen?
Mir geht es in diesem Jahr darum, die allgemeine Krisen-Stimmung aufzunehmen, auch die vermehrten „schlechten Nachrichten“ über den Zustand und die Zukunft der Kirche. Und da möchte ich zum einen ermutigen und zum anderen anregen. Ermutigen, weil der Auferstandene seine Kirche nicht im Stich lässt. Orientieren, nicht mit fixen Konzepten, aber mit grundsätzlichen Ideen, wie Gemeinden auf ihrem Weg vorankommen können.

Der Kongress trägt in diesem Jahr den Titel „connected“, verbunden. Welche Verbindungen sind Ihnen wichtig?
Ich glaube schlicht, dass viele Verwerfungen und Trennungen in den kirchlichen „frommen Szenen“ sich überlebt haben und uns eher im Wege stehen. Wenn wir erkennen, dass wir denselben Glauben an Jesus Christus teilen, feiern, im Leben gestalten und einladend weitergeben, dann ist es doch gut, das so „connected“ ( = miteinander bei aller Verschiedenheit verbunden) wie möglich zu tun.

Sie haben die Willow Creek Gemeinde in den USA schon selbst besucht und waren begeistert. Was können ostdeutsche Gemeinden davon ler-nen?
Willow Creek Chicago hat schwierige Jahre hinter sich, und vieles ist auch für die Zukunft noch sehr offen. Trotzdem gibt es Dinge, die für mich bleiben: der Mut, sich immer wieder zu hinterfragen, Bewährtes auf den Prüfstand zu stellen, um tatsächlich für Menschen außerhalb der kirchlichen Kreise wahrnehmbar, interessant und relevant zu sein. Und mich hat immer beeindruckt, wie Wort und Tat in dieser Gemeinde Teil des christlichen Zeugnisses sind. Das Care Center der Gemeinde ist einer der wichtigsten diakonischen und sozialen Akteure im Großraum Chicago.
Schließlich hat mich die Begeisterung und Freundlichkeit der Ehrenamtlichen überzeugt. Nicht wenige, die bei der Organisation der deutschen Kongresse mitwirken, sind übrigens Ehrenamtliche aus Chicago, die gerne beim Leitungskongress helfen (und zwar auf eigene Kosten). Ostdeutsche Gemeinden leben in einem ganz anderen Kontext, haben eine andere Geschichte und leben in einer anderen Kirchenkultur. Inspirierend kann aber dieser feste Wille sein, miteinander Gemeinde gerade für die Menschen zu werden, die den christlichen Glauben noch nicht kennen oder ihm mit großer Distanz gegenüberstehen.

willowcreek.de 

Autor:

Online-Redaktion

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