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Wort zur Woche
Warum Gott manchmal auch dreiste Gebete erhört

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 Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.
Psalm 66, Vers 20

Mit den Konfirmanden der Stadtkirchengemeinde gehen wir derzeit dem Thema Gebet nach. Am meisten beten unsere Konfis für Schulprüfungen, für ihre Familien und in Situationen, die ihnen Angst machen. Schnell entsteht in unserem Gespräch die Frage: Welche Gebete erhört Gott eigentlich?

Zunächst entdecken die Jugendlichen: Ich bete zu dem, der Licht, Zeit, Gravitation, Materie mit Galaxien, Sternen und unserem Sonnensystem gemacht hat. An ihn richte ich meine Anliegen. Einige geraten dabei ins Staunen, dass Gott sich überhaupt auf uns Menschen einlässt. Gleichzeitig macht das aber auch Mut, da kein Problem für Gott zu groß ist.

Anschließend werfen wir noch mal einen Blick auf die Gebetsanliegen. Manche wirken plötzlich etwas unangemessen: „Lieber Gott, bitte gib mir eine 1 oder 2 in der Prüfung. Ich habe zwar zu wenig gelernt, aber brauche die Note.“ Den Konfis wird schnell klar: Gott setzt sich vermutlich nicht dafür ein, dass ich eine Note bekomme, die ich nicht verdient habe. Aber ein Gebet um Ruhe und Konzentration während der Prüfung scheint angemessen zu sein – sowie das Gebet um eine faire Benotung.

Dennoch machen manche Konfirmanden die Erfahrung, dass Gott sogar recht eigennützige, mitunter sogar dreiste Gebete erhört. Warum? – fragen wir uns. Gott ist mehr an einer Beziehung und Freundschaft zu uns interessiert, als dass wir ihn mit einer Bitte verärgern könnten. So verhandelt auch Abraham wie auf einem orientalischen Basar mit Gott über die Zerstörung Sodoms (1. Mose 18). Isaak ringt so lange mit Gott, bis er ihn gesegnet hat (1. Mose 32,23-33). Und Jesus heilt Menschen, zu denen er noch nicht gesandt war (Mt 15,21-28). Luther meinte: „Gott ist ein glühender Backofen voller Liebe.“ Diese Liebe verändert das Leben.

Das macht nicht nur den Konfirmanden, sondern auch mir Mut, mein Herz und meine Anliegen vor Gott auszuschütten. Denn der Schöpfer, der uns und die Galaxien geschaffen hat, weiß auch, was gut für uns ist.

Pfarrer Fabian Mederacke, Lutherstadt Wittenberg

Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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