Wort zur Woche
Was glaubst du, wer du bist?
Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.
Epheser 2, Vers 8
Haste was, biste was! Siehste gut aus, hastes leichter im Leben. Biste fleißig, kannste erfolgreich sein. Gehste in die Kirche, kommste in den Himmel. Und so weiter und so weiter. Alles schön und gut.
Von Christine Lässig
Nur taugen weder Geld, Schweißtropfen noch Eigenlob dazu, erlöste Menschen zu werden – ganz egal, ob wir uns anstrengen, im Widerspruch zu leben zum deprimierenden Fazit am Anfang der Bibel: „Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend an“ (1. Mose 8,21). Dem mag man angesichts weltweiten Unrechts und persönlicher Erfahrungen zwar zustimmen. Aber sollte das auch bei mir der Fall sein? Und gibt es nicht auch viele Beispiele von Menschen mit gutem Herzen von Jugend an? Was glaubst du, wer du bist?
Gott, der jedem ins Herz sehen kann, reicht großen wie kleinen Sündern die Hand. Niemand ist abgeschrieben, sondern behält eine Chance zum Neuanfang. Es ist ein Geschenk Gottes, dass vergangene Schuld in Worten und Taten, bewusst oder unbewusst begangen, uns nicht ein Leben lang lähmen muss. Und auch wenn sich Menschen nicht so leicht ändern, können wir mit Gottes Hilfe jeden neuen Tag dazu nutzen, als begnadete Täter Gutes zu tun.
Statt auf Vergangenes zu blicken und achselzuckend zu sagen: “so bin ich nun mal“, ist Besserung für die Zukunft angesagt. Kennen Sie Bert Brechts Geschichte vom Herrn Keuner? “Ein Mann, der Herrn Keuner lange nicht gesehen hatte, begrüßte ihn mit den Worten: ›Sie haben sich gar nicht verändert.‹ ›Oh‹, sagte Herr Keuner und erbleichte.“
Man sollte es einem Menschen im Alltag schon anmerken, wes Geistes Kind er ist. Und wer Gottes Angebot angenommen hat zu seiner Rettung, muss wissen, dass dies Folgeerscheinungen und Veränderungen mit sich bringt, die nicht zu übersehen sind. Da wäre Stillstand ein Rückschritt, ein Weiter so keine Option.
Zum Glück stehen wir nicht allein auf verlorenem Posten, sondern haben Gottes Bei-stand im Rücken.
Die Autorin ist Pfarrerin i. R., in Weimar.
Autor:Online-Redaktion |
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