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Wort zur Woche
Wer glaubt denn heute noch an den Teufel?

Pfarrerin Christin Drexel | Foto: privat
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Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.
1. Johannes 3, Vers 8b


Nein! Als ich mich mit 14 Jahren habe taufen lassen, musste ich vor der versammelten Gemeinde "Nein" sagen. Nein zum Teufel und all seinen Werken. Denn die Entscheidung zur Taufe bedeutet zugleich die Absage an alle Mächte, Gedanken und Kräfte, die uns von Gott trennen wollen. Welch ein erhabener und emotionaler Moment das damals war!

Noch heute sehe ich diese Szene vor meinem inneren Auge, wie ich vor dem Taufbecken stehe und diese klare Entscheidung treffe. Ein Bekenntnis zu Christus trägt. Aber wer glaubt denn heute noch an den Teufel?

Für die meisten ist er eine Witzfigur, die sie aus dem Märchen oder dem Kasperletheater kennen. Manche verkleiden sich zum Karneval als Teufel oder gruseln sich für 90 Minuten beim Schauen eines Horrorfilms. Doch an den Teufel glauben? So in echt? Im alltäglichen Leben?

Im Griechischen heißt der Teufel "Diabolos": der Verleumder, Durcheinanderwerfer, Verwirrer. Eine Macht, die lügt, die Menschen gegeneinander aufhetzt, die die Harmonie Gottes zerstören will. Jeder von uns führt den Kampf gegen das Werk des Teufels jeden Tag aufs Neue. Immer wieder lauern die unterschiedlichsten „Versuchungen“ im Alltag: Selbstverliebtheit, Hochmut, Ignoranz, Neid, Missgunst, Lieblosigkeit und Verrat etc.

Auch Jesus sah sich der Macht des Teufels ausgesetzt. 40 Tage war er in der Wüste, und der Teufel versuchte, die Verbindung zwischen Jesus und Gott zu kappen, indem er ihm alle Macht und Herrlichkeit der Welt versprach. Er aber war stark genug, um den Teufel durch Gottes Wort und durch seinen festen Glauben zu besiegen.

Dank der Taufe haben auch wir an Jesu Sieg Anteil. Dennoch bleibt es unsere lebenslange Aufgabe, uns Jesus als Vorbild zu nehmen, uns täglich neu gegen die diabolischen Mächte in uns und der Welt zu stellen und uns an unsere Taufe zu erinnern: „Ja, ich sage der Macht des Bösen ab. Jesus Christus soll mein Herr sein.“

Pfarrerin Christin Drexel, Pfarrbereich Niederroßla

Pfarrerin Christin Drexel | Foto: privat
Autor:

Online-Redaktion

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