Pfarrerin Cornelia Gerlitz wechselt von Mieste nach Jena
Abschied von der Altmark
Von Renate Heinze
Pfarrerin Cornelia Gerlitz verlässt zum 31. März die Altmark. Die 39-Jährige folgt ihrem Mann Tilmann nach Jena, wird in Altengönna eine Pfarrstelle im Kirchengemeindeverband Vierzehnheiligen übernehmen. Der Abschied von Mieste wird ihr nicht leicht fallen, verrät Cornelia Gerlitz, die für ihre Aufgeschlossenheit und klaren Worte bekannt ist. Auf der einen Seite freue sie sich, jetzt ihren Mann jeden Tag und nicht nur an den Wochenenden sehen zu können. Auf der anderen Seite sind ihr die Altmark und die Menschen ans Herz gewachsen. »Man hat im Laufe der Zeit Wurzeln geschlagen, lernt die Menschen kennen und schätzen, knüpft Netzwerke. Für mich war es gut, die Menschen bei ihren sehr freudigen, aber auch traurigen Erlebnissen begleiten zu dürfen.«
Letzteres ist für die junge Frau nicht immer einfach. Kraft findet sie im Gebet. Und dann sind da die vielen Freunde und Kollegen, mit denen sie sich austauschen kann und ihr Mann, mit dem Cornelia Gerlitz im September 2016 vor der Traualtar trat und mit dem sie in Mieste eine große altmärkische Hochzeit feierte: »Er stärkt mir den Rücken und unterstützt mich.«
Cornelia Gerlitz wurde in Wernigerode geboren, machte dort ihr Abitur. Da sie danach keine übergroße Lust verspürte, zu studieren, begann sie eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Eine gute Entscheidung. Wie sie später schnell merkte, schade es auch einer Pfarrerin nicht, wenn sie etwas vom Büromanagment versteht. 2002 begann Cornelia Gerlitz ihr Theologiestudium in Halle und Heidelberg. »Bevor ich meine zweieinhalbjährige Vikariatszeit im Pfarrbereich Niedergebra antreten konnte, habe ich übergangsweise in der Johannisgemeinde Wernigerode im Bauwagen-Projekt mitgearbeitet. Das ist ein Bauwagen in einem Neubaugebiet, in dem Jugendliche und Kinder während der Sommermonate ihre Freizeit verbringen können.«
Der Entsendungsdienst nach dem Zweiten Theologischen Examen führt sie nach Mieste. Von Thüringen in die Altmark, die den Ruf hat, ein weites Land zu sein. »Ich hatte keine Vorstellungen, wie die Menschen ticken und die Landschaft gestaltet ist. Es war meine erste eigene Pfarrstelle.«
Von Anfang an sei sie von der Arbeit der Gemeindekirchenrates und der Ehrenamtlichen beeindruckt gewesen: »Alle ziehen an einem Strang, der Pfarrer wird einbezogen und steht nicht alleine auf weiter Strecke. Unterstützung fand ich auch bei den Kollegen im Kreiskirchenamt, die mir bei Bau- und Haushaltsfragen hilfreich zur Seite standen.« Nach dem dreijährigen Entsendungsdienst stand für Pfarrerin wie Gemeinde fest: Die Chemie stimmt. Ostern 2016 wurde Cornelia Gerlitz auf die Pfarrstelle eingeführt. Nun zieht sie Bilanz: »Wenn man neu beginnt, hat man Ideen, möchte etwas bewegen. Doch es nützt nichts, die eigenen Vorstellungen ohne Wenn und Aber durchsetzten zu wollen. Wichtig ist mit den Menschen, die hier leben, zu kommunizieren. In Erfahrung zu bringen, was für Bedürfnisse sie haben.«
Stolz ist die Pfarrerin, dass sie es mit dem Gemeindekirchenrat geschafft hat, den Pfingstgottesdienst in Dannefeld während der traditionellen »Hunnebrössel«-Feier im Festzelt zu feiern.
Cornelia Gerlitz wünscht sich, dass die Kirche noch mehr »hinausgeht und sich weiter öffnet«. In Mieste gibt es dafür mit der Lesenacht für Kinder und Jugendliche mit und ohne Konfession, Veranstaltungen der Pfadfinder oder dem Riesebergfest gute Beispiele.
Autor:Online-Redaktion |
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