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Kirchenkreis Halberstadt
Apostelgeschichte im Brauhaus

Für Pfarrer Tobias Gruber sind Bibel und Bierdeckel kein Gegensatz. Die Abende im Brauhaus sind ein niederschwelliges Angebot, um Bibelgeschichten kennenzulernen. | Foto: Uwe Kraus
  • Für Pfarrer Tobias Gruber sind Bibel und Bierdeckel kein Gegensatz. Die Abende im Brauhaus sind ein niederschwelliges Angebot, um Bibelgeschichten kennenzulernen.
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Es gibt Politiker, die die Steuererklärung auf dem Bierdeckel versprochen haben, und Pfarrer, die in Quedlinburg drei Gesprächsabende unter dem Titel „Bibel und Bier“ anbieten. Ersteres hat noch nicht funktioniert, das Angebot der Quedlinburger Kirche gab es bereits zum zweiten Mal.

Von Uwe Kraus

Schon bei der Premiere eines solchen Abends im Vorjahr habe man eine gute Resonanz gehabt, berichtet Pfarrer Tobias Gruber von der evangelischen Gemeinde. Das war Anlass, eine derartige Veranstaltung auch 2023 anzubieten. Die Einladenden wagten also das Experiment und luden statt zur klassischen Bibelwoche in Februar oder März zu „Bibel und Bier“ im Herbst ein, an drei Abenden.

Das Thema klingt durchaus provokativ. „Es ist ein schmissiger Titel, doch in unserer ökumenischen Runde findet er durchaus Zustimmung. Selbst mit dem Blauen Kreuz, dass ja auch unter unserem Dach aktiv ist, haben wir vorab gesprochen. Zusammen die Bibel lesen und noch zusammensitzen, bei einem selbst bestelltem Glas Bier oder einem von den Organisatoren finanzierten Glas Wasser, sei die Idee. Der Abend fand im Brauhaus Lüdde statt.

Die Gastgeber aus verschiedenen Kirchgemeinden wollen nicht vorrangig über die Präsenz von Bier in der Bibel reden, auch wenn nach aktuellen Zählungen im Alten Testament das Bier an 16 Stellen erwähnt wird, im neuen Testament dagegen übrigens kein einziges Mal. Da geht es 1500 Mal um Wein. Vielmehr sollen die Teilnehmer einen neuen Zugang zur Bibel in ihrem Alltag bekommen. „Bibel und Bier“ will Menschen ansprechen, die nicht zur klassischen Klientel der Kirchgänger zählen. Genau das hatte sich die ökumenische Runde aus Pfarrern und Predigern aus evangelischer, katholischer und freikirchlichen Gemeinden von Anfang an gewünscht.

„Wir wollen bei diesem Format jeden Abend über ein Buch der Bibel reden. Die Apostelgeschichte fragt danach, was Kirche ist. Es wird vom Anfang erzählt; damals trafen sich die Menschen ja noch nicht in der Kirche, sondern kamen an anderen Orten zusammen“, erläutert Tobias Gruber. „Wir machen niedrigschwellige Angebote“. Nicht umsonst stehe auf dem Einladungsbierdeckel: „Lass uns mal reden …“ Die „Gastgeber“ sind sich einig: Es geht um ein offenes Angebot. Weder Vorkenntnisse noch Kirchenmitgliedschaft sind nötig. „Nur Interesse!“ Und wer nicht jeden der drei Abende besuchen konnte, der brauchte sich nicht zu sorgen, die Kenntnis der jeweiligen Vorkapitel der Apostelgeschichte war nicht nötig. Zwar steht die Auswertung der ersten Bier-Abende mit Bibel noch aus, aber es scheint sicher: Auch 2024 trifft man sich im Brauhaus, um über die Bibel zu reden.

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Online-Redaktion

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