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Kirchenkreisreform
Aus drei mach eins: Fusion in Nordthüringen angedacht

Noch bevor die Kirchenkreisreform Thema auf der Herbsttagung der Landessynode sein wird, weht ein Wind der Veränderung durch die Kirchenkreise im Süden der EKM.

Von Beatrix Heinrichs

So sind unter anderem die Kreiskirchenräte der Kirchenkreise Bad Frankenhausen-Sondershausen, Südharz und Mühlhausen zu ersten Gesprächen zusammengekommen. Erwogen wird ein mögliches Zusammengehen. Bis 2027 könnte ein Kirchenkreis Nordthüringen aus den drei Kirchenkreisen entstehen. Beraten werden soll darüber zunächst bei den jeweiligen Kreissynoden. Mit deren "Okay" soll dann eine Lenkungsgruppe, bestehend aus den drei Superintendenten und den Präsides, beauftragt werden, Beratungen aufzunehmen. Die letzte Entscheidung über die Zukunft der Kirchenkreise allerdings liegt bei den Kreissynoden.

Den Anfang machte die Synode im Kirchenkreis Südharz bereits am ersten Novemberwochenende. Die Synodalen votieren mit großer Mehrheit für Fusionsgespräche. Vorausgegangen war dem Beschluss jedoch eine Debatte: Ralf Rüdiger, der Leiter des Südharzer Kreiskirchenamtes, kritisierte unter anderem, dass der Kirchenkreis Mühlhausen trotz Kooperationsbekundungen die Stelle des Superintendenten neu ausgeschrieben habe. Der Präses der Mühlhäuser Synode Jens Ritter gab indes zu bedenken, dass es über 2027 hinaus Übergangszeiten geben werde mit möglicherweise zwei Superintendenten.

Nach einem Beschluss des Landeskirchenrats wird aus den Kirchenkreisen bis November ein Bericht erwartet, wie ihre Zukunft aussehen könnte. Hintergrund ist der anhaltende Mitgliederrückgang und die damit einhergehende Personalsituation in den Kirchenkreisen.

Die Fusionsüberlegungen werden in den nächsten Wochen auch Thema auf den Kreissynoden am 12. November in Mühlhausen und am 26. November im Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen sein.
Über die konkrete Ausgestaltung eines möglichen Zusammenschlusses werde auch erst nachgedacht werden können, wenn alle Kreissynoden für die Aufnahme von Fusionsgesprächen gestimmt haben, sagt Bernhard Voget, Vorsitzender des Gemeindekirchenrats in Körner im Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen. Wie größere Strukturen auch das Leben in den Kirchengemeinden vor Ort betreffen werden, hänge von vielen Faktoren ab, so Voget. Bei der Umsetzung sollte man sich auf Erfahrungswerte aus anderen Kirchenkreisen und Pfarrbereichen beziehen. "Hier gilt es, zuzuhören und zu lernen."

Den Ehrenamtlichen komme nach Ansicht des GKR-Vorsitzenden bei den Fusionsbestrebungen eine besondere Rolle zu, da sie an dem Prozess in den Synoden maßgeblich beteiligt sind. Mitzudenken und mitzumachen seien "Kernelemente ehrenamtlicher Verantwortung". "Trotz aller Unsicherheit wäre es falsch, die Augen vor der Realität zu verschließen und damit Zeit und Gestaltungsspielräume zu verlieren. Es besteht jetzt die Möglichkeit, Bedenken, Hoffnungen und Ideen einzubringen", ist Voget überzeugt.

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Beatrix Heinrichs

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