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Thüringen
Bischof Kramer erwartet "vernünftige Lösungen"

Friedrich Kramer | Foto: EKM

Erfurt (epd) - Der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, hat echte Anstrengungen zur Überwindung des politischen Stillstands in Thüringen angemahnt. Zwar sei die politische Lage im Land kompliziert, doch erwarte die evangelische Kirche, "dass sich vernünftige Lösungen finden lassen und das Vertrauen in die Demokratie zurückgewonnen wird", erklärte Kramer.

Dabei rief er zur Nächsten- und Feindesliebe auf, um dem Anderen mit Respekt zu begegnen. Wichtig seien jetzt alle Schritte, die eine Regierungsbildung ohne Mitwirkung von Demokratieverächtern ermöglichten, unterstrich Kramer. Zudem plädierte er für Gewaltfreiheit in Wort und Tat. "Jeder prüfe sich selbst, auf welche Weise er dazu beiträgt, den Konflikt zu lösen oder zu verschärfen", sagte der Bischof. Angriffe auf Politiker aller Ebenen und aller Parteien sowie auf deren Familien seien "unerträglich", fügte er hinzu.

Seit der Wahl von Thomas Kemmerich (FDP) zum Ministerpräsidenten Anfang Februar im Landtag auch mit den Stimmen der AfD und seinem schnellen Rücktritt blockieren sich die politischen Lager in Thüringer. Ein Vorschlag des früheren Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke), seine Vorgängerin Christine Lieberknecht (CDU) übergangsweise mit der Leitung eines technischen Rumpfkabinetts bis zur Ausrichtung von Neuwahlen zu betrauen, brachte Bewegung in die festgefahrene Situation. Zudem wollte der Ältestenrat des Landtags auf einer Sondersitzung über das weitere Vorgehen beraten.

Autor:

Beatrix Heinrichs

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