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45 Jahre für die Marienkirche
Blumiger Segen

St. Marien: Die Kirche wurde 1215 als Klosterkirche der Zisterzienserinnen gebaut. Heute beherbergt sie eine Sammlung an Kunstwerken. Darunter befindet sich ein spätgotisches, hölzernes Kruzifix und diverse, reich verzierte Grabdenkmäler aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
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  • St. Marien: Die Kirche wurde 1215 als Klosterkirche der Zisterzienserinnen gebaut. Heute beherbergt sie eine Sammlung an Kunstwerken. Darunter befindet sich ein spätgotisches, hölzernes Kruzifix und diverse, reich verzierte Grabdenkmäler aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
  • hochgeladen von Beatrix Heinrichs

Schon beim Zuschauen, wie Hannelore Zimmer den Adventskranz in der St. Marienkirche in Bad Frankenhausen schmückt, spürt man ihre große Liebe zu den Blumen und der Natur. Jeder Handgriff sitzt, und bald ist das kleine Kunstwerk fertig. Der große Kranz liegt auf einem extra dafür angefertigten Gestell und steht in der Nähe des Altars.

Von Heinz Noack

„Die Kiefernzweige habe ich nach dem Tipp eines Bekannten am Wegrand gesammelt“, erklärt die 81-Jährge. „Die Konifere stammt aus unserem eigenen Garten, da ist kein Mangel.“ Vier große rote Kerzen werden aufgesetzt, und in den Zwischenräumen finden noch Kieferzapfen ihren Platz. Sie sind besonders groß. „Die habe ich aus Frankreich bekommen“, freut sie sich. An den Fuß des Gestells werden noch frische Mistelzweige angesteckt. Damit ist der Adventskranz für die Unterkirche fertig.

Inzwischen hat ihr Mann Peter Zimmer aus einem Fachgeschäft noch Baumwollzweige geholt. „Sie werden für die Gestecke benötigt“, erklärt sie. „Das ist unsere Spende an die Gemeinde.“ Seit 45 Jahren schmückt Hannelore Zimmer die große Marienkirche mit Blumengestecken und Sträußen. Ein seltenes Jubiläum.
Ihr Geburtsort ist Netschkau im Vogtland. Dort lernte sie auch in den 1950er-Jahren den Beruf einer Floristin. Die Liebe wollte es, dass sie nach Bad Frankenhausen zog und dort mit ihrem Ehemann Peter eine neue Heimat fand. „Bad Frankenhausen ist ein wunderbarer Ort“, bekennt sie, „eine schöne Stadt. Hier möchte ich nicht wieder weg.“ Für sie war es von Anfang an selbstverständlich, in der Kirchengemeinde mitzuarbeiten und sich dort einen Platz zu suchen, wo sie ihre Fähig-keiten am besten einbringen konnte.

Als Floristin war es natürlich nicht schwer für sie, den Blumenschmuck zu arrangieren und so immer wieder neue Bilder zu schaffen. Eine sehr aufwändige Arbeit, die ihr aber noch heute viel Freude bereitet und sie erfüllt. Das betrifft nicht nur die Gottesdienste. In der Marienkirche fanden und finden regelmäßig große Musikveranstaltungen statt. Auch da sorgte sie im Vorfeld für reichen Blumenschmuck.

Damals wie heute erledigt sie das gern allein und mag eigentlich keine Zuschauer. Auch Hilfe lehnt sie noch heute weitestgehend ab. Nur beim Besorgen der Blumen nimmt sie gern Angebote an. Was der eigene Garten und die Natur nicht liefern können, bringen Nachbarn und Bekannte als Spenden zu ihr oder muss im Fachhandel gekauft werden. Jedes Mal entstehen unter ihren Händen neue Arrangements, immer wieder hat sie neue Ideen.

Daran, aufzuhören denkt Hannelore Zimmer noch lange nicht. Auch wenn es heute etwas langsamer geht, sind immer noch neue Ideen da. Und sie freut sich genauso über das Gelingen wie auch die Besucher. „Die Blumen sind ein Segen von Gott, der sie schuf, die Blumen pflegen ein schöner Beruf“. Diesen Spruch hat sie aus ihrer Lehrzeit mitgebracht und achtet ihn noch heute.

St. Marien: Die Kirche wurde 1215 als Klosterkirche der Zisterzienserinnen gebaut. Heute beherbergt sie eine Sammlung an Kunstwerken. Darunter befindet sich ein spätgotisches, hölzernes Kruzifix und diverse, reich verzierte Grabdenkmäler aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Aus Frankreich nach Frankenhausen: Für den großen Adventskranz kommen die eigens in Frankreich gesammelten Tannenzapfen zum Einsatz. Die 81-jährige gelernte Floristin Hannelore Zimmer ist in ihrem Element. | Foto: Fotos (2): Heinz Noack
Autor:

Beatrix Heinrichs

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