Radiogottesdienst
Charlies Kreuz im Fenster
Charlie hat für einen verstorbenen Mitbewohner ein Kreuz gebastelt. Er gestaltet gern Kreuze. Er gibt es mir bei der Abschiedsfeier für seinen Freund.
Von Anne Simon
Vorher gab es auch eine Aussegnung. Der Tod eines Menschen wird in der Stiftung Finneck in einigen Häusern traditionell begleitet, etwa durch Aussegnungsfeiern und Abschiedsfeiern. Mitarbeiter und Bewohner sagen in geistlichen Ritualen gemeinsam Auf Wiedersehen. Das hilft beim Fassen des Unfassbaren, bei der Trauerarbeit und gehört zum geistlichen Leben der Stiftung Finneck, zu ihrem diakonischen Profil. Selbstverständlich ist das nicht und auch kein Automatismus. Es hängt vielmehr an den engagierten Mitarbeitern vor Ort.
Bei der Stiftung steht nicht nur diakonisch drauf, da ist auch diakonisch drin. Vielen Mitarbeitern in unterschiedlichen Arbeitsbereichen ist das lebendige geistliche Leben eine Herzensangelegenheit. In der Arbeitsgemeinschaft „Geistliches Leben“ werden die Ausdrucksformen und die Weiterentwicklung des diakonischen Profils konzipiert, vorbereitet und reflektiert. Man trifft sich einmal im Monat und tauscht sich über die anstehenden geistlichen Höhepunkte, aber auch über Fortbildungen im seelsorglich-geistlichen Bereich und über neue und alte Formate gelebten Glaubens aus. Ebenso werden der Brückenschlag zur Kirchengemeinde, Kooperationsmöglichkeiten und Synergieeffekte bedacht.
In verschiedenster Weise und an unterschiedlichsten Stellen leben Menschen, Mitarbeiter wie Bewohner ihren Glauben: Jahresanfangsgottesdienste, Segnungsgottesdienste für Mitarbeiter der Schule am Schuljahresanfang, Gottesdienste zum Schuljahresende, an Erntedank, Andachten durch Mitarbeiter in den Wohnbereichen und Häusern. Auch der Diakoniebasiskurs, der einmal im Jahr für neue Mitarbeiter angeboten wird, Taufen und Konfirmationen, Aussegnungen, Bestattungen, Abschiedsfeiern sowie ein monatlicher Gottesdienst gehören zum geistlichen Leben in der Stiftung. Dann gibt es da noch das Format, das dem Ganzen seinen Namen geben könnte: „Glaube kunterbunt“. „Glaube kunterbunt“ ist eine Mischung aus inklusivem Religionsunterricht, Konfi-Unterricht und Christenlehre und findet einmal im Monat in der Schule statt.
Das Kreuz, welches Charly mir schenkte, steht heute an meinem Fenster. Wenn ich es ansehe, fühle ich mich mit dieser Gemeinde, der Stiftung Finneck verbunden und spüre den guten Geist, der dort immer wieder für mich spürbar wurde.
Der Radiogottesdienst wird am 18. Dezember, 10 Uhr, von MDR Kultur aus der Diakonie Stiftung Finneck in Artern übertragen. Es predigt Superintendent Gregor Heidbrink.
Autor:Online-Redaktion |
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