Greiz: Jugendliche werben für Toleranz
Demokratie hat Vorfahrt
Zwei Linienbusse sind in und um Greiz als rollende Werbung in Sachen Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit unterwegs. Die von jungen Leuten gestalteten Busse sind in der vergangenen Woche der Öffentlichkeit vorgestellt worden.
Besonderer Blickfänger ist ein im Klappbuch-Format gestaltetes Foto, das mit Stereotypen und Klischees spielt. Auf der Rückseite prangen abgewandelte Ortsausgangsschilder. "Freiheit statt Diktatur" oder "Frieden statt Krieg", ist da zu lesen.
Das Projekt wurde von mehreren Vereinen getragen und bezieht sich auf den gesamten Landkreis. Rund 100 Jugendliche haben sich Gedanken gemacht, was Demokratie für sie ist und wie man diesen abstrakten Begriff visualisieren und zum Gespräch machen kann. Darunter waren Mädchen und Jungen der Evangelischen Jugend Greiz, Jugendliche des Jugendvereins "Römer" sowie eine Greizer Schulklasse. Fachkundige Unterstützung bei der Gestaltung bekamen die jungen Leute dabei von "Express design Greiz". Gedruckt wurde die Klebefolien in den Vogtlandwerkstätten Greiz-Zeulenroda.
Die Demokratie-Busse sind nun im regulären Fahrplan eingesetzt. Zu besonderen Veranstaltungen wie der diesjährigen Demokratiekonferenz sollen sie speziell auf den Linien eingesetzt werden, welche die Personen aus den umliegenden Kommunen zum Veranstaltungsort bringen. Die Mitfahrt soll dann kostenfrei sein. "Diese und auch andere Gelegenheiten möchten wir nutzen, um in den Bussen mit den Mitfahrenden ins Gespräch über Demokratie zu kommen", sagt Christian Mende, Kreisreferent für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien im Kirchenkreis Greiz.
Vor fünf Jahren konnte Mende gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium für Soziales, Familien und Gesundheit einen lokalen Aktionsplan im Landkreis Greiz initiieren. Der Träger dieses Aktionsplans war der Kirchenkreis Greiz und kein kommunaler Träger wie sonst üblich. Entstanden ist dabei das Projekt "Vielfalt Leben - Initiative zur Stärkung von Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz".
2017 hatte sich die Stadt bereiterklärt, die Trägerschaft der Initiative zu übernehmen. Dadurch konnten Mittel aus dem Bundesprojekt „Demokratie leben!“ und aus dem Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit akquiriert werden. Inzwischen ist der Aktionsplan eine Partnerschaft für Demokratie in der Stadt und dem Landkreis Greiz. Der Kirchenkreis Greiz fungiert als Träger der externen Koordinierungsstelle.
(red)
Autor:Online-Redaktion |
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