Weiterbildung für Erzieher startet
Die Natur be-greifen
Eine Puppe ist eine Puppe und ein Matchbox-Auto ein Matchbox-Auto. Ein Stock aber ist so viel mehr als ein Stock: Ein Rührlöffel, ein Zauberstab, ein Bus, ein Schwert, eine Schlange. Wie sich Kinder die Natur zu eigen machen und sie im Wortsinn begreifen – das soll ein Lehrgang für Naturkindergärtner vermitteln, für den sich pädagogische Mitarbeiter noch bis zum 30. April anmelden können.
Es ist bereits die 18. Auflage, die Initiator Michael Schicketanz verantwortet. Entstanden als Angebot des Kirchlichen Forschungsheims Wittenberg wird die Weiterbildung zum Facherzieher für Natur und Ökologie inzwischen von Partnern wie dem Bundesverband der Natur- und Waldkindergärten unterstützt. Träger ist die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalts.
»Wir richten uns weder ausschließlich an kirchliche noch an Waldkindergärten«, betont Michael Schicketanz. Angesprochen sind Erzieher aus allen Arten von Kindergärten, ob Montessori oder ohne besondere pädagogische Ausrichtung, ob in der Stadt oder auf dem Land, im DDR-Typenbau oder in einer alten Villa. In vier Modulen erhalten die Erzieher von September 2019 bis Juni 2020 Wissen und Inspiration zu naturnahen Spielplätzen, gesunder Ernährung und einfachen Experimenten und Anleitungen für ein Naturerleben. Erzieher sollen die Natur mit ihrem Reichtum als »unerschöpfliche (religions-)pädagogische Quelle« erkennen und dem Alltag der Kinder eine »am Leben orientierte, gesündere, wertebewusste Prägung« mitgeben.
Die Weiterbildung endet mit einem Abschlussprojekt, das die Teilnehmer mit den Kindern gestalten. Das kann der Bau eines Lehmofens sein, ein neues, wilderes Spielgelände oder ein Projekt über die Vögel und Insekten, die in der großen Eiche vor dem Kindergarten leben.
Die Natur, so Michael Schicketanz, ist für ein gesundes Aufwachsen unverzichtbar. Sie beflügelt Neugier und Kreativität. Sie ist ein Ort, in dem Kinder auf immer wieder neue Weise selbstständig etwas tun, ein Ort, den sie gestalten oder in den sie sich zurückziehen können. So entsteht quasi im Spiel ein tiefes Wissen über Lebensformen und Naturgesetze. »Und nur das, was wir kennen, können wir auch schützen«, so Michael Schicketanz.
(red)
www.naturkindergarten.net
Autor:Online-Redaktion |
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