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Erprobungsraum „Goldene Aue“ startet
Eigenständig im Selbsttest

Das Kirchspiel Auleben-Hamma im Kirchenkreis Südharz ist ein Erprobungsraum. Iris Schult, stellvertretende Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, hatte die Gemeindemitglieder in einem Brief informiert und die Beweggründe geschildert: „Da unsere Gemeinden immer kleiner werden, haben wir uns entschieden, einen neuen Weg zu probieren: Seit dem 1. Juni übernehmen die Kirchengemeinden Auleben und Hamma nun für zwei Jahre eigenständig die Verantwortung für die Gestaltung des Gemeindelebens in den beiden Orten. Das betrifft die Gottesdienste, Gemeindeveranstaltungen, musikalische Gruppen, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ebenso wie die Verantwortung für Gebäude und Finanzen. „Wir möchten halb-selbständig sein“, erklärt GKR-Vorsitzender Harald Volkmann.

Der gemeinsame Versuch, zukunftsfähige Modelle zu finden, steht bei Erprobungsräumen im Vordergrund. Das Gelingen ist nicht das oberste Ziel. Entsprechend wurde eine mögliche vorzeitige Beendigung des Projekts ebenso vereinbart wie eine mögliche Weiterführung. „Fleißige Menschen im Kirchspiel möchten sich auf dieses Experiment einlassen“, erklärt Superintendent Andreas Schwarze. Sie seien bereit zu lernen, wie Gemeinde funktionieren kann, auch wenn die hauptamtlichen Pfarrer und das gemeindepädagogische Team gerade andernorts unterwegs sind. Ein Szenario, das nach dem Stellenplan für 2035, mit fünf Stellen weniger im Verkündigungsdienst als heute, durchaus zum Gemeindeleben dazu gehören könnte.


„Da unsere Gemeinden immer kleiner werden, haben wir uns entschieden, einen neuen Weg zu probieren"

„Der Kirchenkreis Südharz unterstützt dieses Projekt personell und finanziell“, erklärt der Superintendent. Eingebunden in das Netz des Kirchenkreises, bleiben die Gemeinden Teil des Pfarrbereichs Heringen. Für die Erfüllung ihrer geistlichen Aufgaben stehen Ehrenamtlichen hauptamtliche Mitarbeiter als Wegbegleiter in diesem Prozess zur Seite. Neben dem Superintendenten und seinem Stellvertreter, Pfarrer Gregor Heimrich, ist das auch Pfarrer Hauke Meinhold. Er wird die Gemeinden weiterhin als Seelsorger, zum Beispiel bei Trauerfeiern, unterstützen.

Die Gemeindekirchenräte wissen um die Verantwortung, die auch mit einer höheren Belastung einhergeht. Und doch haben sie sich dafür entschieden. "Gemeinsam möchten wir uns ausprobieren, vielleicht auch Fehler machen, daraus lernen und eigene Wege gehen“, so Iris Schult.

Dafür braucht es vor allem auch Menschen, die sich unterstützend bei den vielen Aufgaben einer Kirchengemeinde einbringen. Hilfe erhofft sich der zehnköpfige GKR aus der Gemeinde selbst. Menschen, die die Ausbildung zum Lektor oder Gemeindekümmerer machen möchten, werden gesucht.

Die “Erprobungsräume” sind ein Projekt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Die Landeskirche begleitet die Initiativen fachlich und juristisch und leistet finanzielle Unterstützung. Derzeit gibt es in der EKM 54 Erprobungsräume, in denen sich über 800 Ehrenamtliche engagieren.

Autor:

Online-Redaktion

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