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Aschersleben: Mit dem Gemeindezentrum wird die Kirche sichtbarer
Ein Haus für alle

Das neue Zentrum der Ascherslebener Gemeinde, ein ehemaliges Geschäftshaus mitten in der Stadt, wird die Gemeindearbeit verändern. | Foto: Thorsten Keßler
  • Das neue Zentrum der Ascherslebener Gemeinde, ein ehemaliges Geschäftshaus mitten in der Stadt, wird die Gemeindearbeit verändern.
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Wir wollen nicht nur die Kirche der 1 500 Gemeindeglieder sein, sondern der 25 000 Ascherslebener!« Selbstbewusst beschreibt Pfarrerin Anne Bremer das Leitbild für das Kirchspiel Aschersleben. Aufbruchstimmung statt Klagen über rückläufige Mitgliederzahlen und die demografische Situation. »Wir wollen die Menschen im Blick haben und für sie ansprechbar sein.«
Anlaufpunkt dafür soll künftig das neue Gemeindezentrum sein. Das Haus befindet sich mitten in der Stadt. Einst stand an der Breiten Straße das Gewandhaus der Tuchmacher. In der Reformationszeit sollen hier die ersten evangelischen Predigten gehalten worden sein. Das jetzige Gebäude stammt aus der Gründerzeit, war zuletzt ein Schuhgeschäft und früher ein Kaufhaus. Anne Bremer ist begeistert: »Viel Geschichte, viel Charme, der Ladeneingang zur Haupteinkaufsstraße und nach hinten der Kirchhof mit der Stephanikirche.« Eine Gasse verbindet die Breite Straße mit dem Stephanikirchhof. An der Gasse gelegen und zum Gebäude zugehörig: Ein Café, das Dreh- und Angelpunkt und ein unkomplizierter Begegnungsraum werden soll.
Überlegungen, wie sich die Gemeinde den veränderten Bedingungen anpassen und zukünftigen Herausforderungen stellen kann, laufen im Kirchspiel Aschersleben schon seit fünf Jahren. Dabei wurde deutlich, dass ein neues inhaltliches Konzept ganz eng mit einem neuen Gebäudekonzept verbunden sein muss.
Noch stehen hinter den Glasfenstern nur einsame Biertischgarnituren. Künftig soll sich hier die Gemeindearbeit abspielen. Aber nicht hinter verschlossenen Türen, sagt Pfarrer Holger Holtz. »Wir gehen ganz explizit raus in die Gesellschaft, suchen Kooperationspartner und stellen uns als Partner vor. Gleichzeitig wollen wir, dass Menschen ihre Gaben und Ideen im Gemeindezentrum leben und ausleben können. Das ist Mission im besten Sinne.«
Für die Gemeinde bedeutet das Zentrum auch ein Umdenken: Es ist kein weiteres Projekt, sondern eine Umstellung des bisherigen Wirkens. »Dieses Gemeindezentrum wird die gesamte Arbeit und das gesamte Wesen unseres Kirchspiels in Aschersleben verändern. Wir verlassen die traditionellen Formen von Gemeindearbeit und wollen sie öffnen und erneuern.«
Beim Kauf des Hauses hat der Kirchenkreis Egeln das Kirchspiel Aschersleben unterstützt. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart. Die Um- und Ausbaumaßnahmen sollen so schnell wie möglich beginnen, idealerweise noch in diesem Jahr. Eine der größten Herausforderungen beim Umbau werden die Brandschutzmaßnahmen sein.
Ein Tag der offenen Tür ist geplant. Einen Namen für das Gemeindezentrum gibt es noch nicht.
Thorsten Keßler

Autor:

Online-Redaktion

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