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Menschen am Merseburger Dom
Ein Vierteljahrhundert von 1000 Jahren

Domorganist Michael Schönheit ist von der Orgel in Merseburg fasziniert. | Foto: screenshot/youtube/merseburger-orgeltage
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  • Domorganist Michael Schönheit ist von der Orgel in Merseburg fasziniert.
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Gemessen an den 1000 Jahren, die seit der Weihe des Merseburger Doms vergangen sind, sind 25 Jahre nicht viel. Gemessen aber an einem Menschenleben, ist ein Vierteljahrhundert schon sehr beachtlich.

Von Claudia Crodel

Genauso lang ist Michael Schönheit bereits Dom-organist im Merseburg. „Da ist eine ganz große Liebe, die mich mit dieser wunderbaren Ladegastorgel verbindet“, sagt er. Für ihn ist das Jubiläum als Merseburger Domorganist nicht das einzige: Mit dem Gewandhaus zu Leipzig ist er noch länger verbunden. Seit 35 Jahren ist er Gewandhausorganist.

Wenn Michael Schönheit davon erzählt, wie es dazu kam, dass er Domorganist in Merseburg wurde, führt die Geschichte zunächst in das Jahr 1991 in den kleinen Ort Burgliebenau, einen Ortsteil von Schkopau. Nach der erfolgreichen Restaurierung der kleinen Barockkirche dort und der darin befindlichen Orgel bildete sich ein Freundeskreis „Musik in der Barockkirche Burgliebenau“, der eine Konzertreihe anschob. Michael Schönheit war mit dabei und regte weitere Konzerte an, nicht nur in Burgliebenau, sondern in weiteren Kirchen der Umgebung. Alsbald entstand der Verein „Freundeskreis Musik und Denkmalpflege in den Kirchen des Merseburger Landes“, der sich bis heute um verschiedene Konzertreihen kümmert, allen voran die Merseburger Orgeltage.

1994 stand auch zur Debatte, was aus den traditionellen Merseburger Orgeltagen wird. Die sollten – bis dahin von der Stadt und dem Landkreis Merseburg getragen – anders aufgestellt werden. „Mein Vorgänger Hans-Günther Wauer hat da viel geleistet, er war von 1951 bis 1996 Domorganist. Er hat zu den Orgeltagen viele Gäste, auch aus dem Ausland, nach Merseburg geholt und war immer offen für Neues“, erzählt Schönheit. Man kannte sich von der Vereinsgründung und so stand schnell fest, dass der Verein sich um die Merseburger Orgeltage verdient macht und sie weiterentwickelt.

Dazu gehörte auch, die Ladegastorgel zu überarbeiten. „Dazu gab es sogar ein Symposium. Für Wauer war das schwer, hatte er doch die Orgel schon in den 1960er-Jahren überholen lassen und dabei in den Dispositionen Veränderungen veranlasst“, so Schönheit. Die Orgel sollte aber wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden. 2004 war die Wiedereinweihung. „Diese Orgel ist wirklich etwas Besonders. Sie war auch eine große Lehrmeisterin für mich. Und es ist schön, wenn man merkt, dass es sich um ein Instrument von Weltrang handelt.“ Der Domorganist kommt gar nicht mehr aus dem Schwärmen für die große Orgel heraus, die Friedrich Ladegast von 1853 bis 1855 in das alte Barockgehäuse hineingebaut hat.

Im gleichen Jahr, in dem Michael Schönheit Domorganist wurde, kam auch Stefan Mücksch als Domkantor nach Merseburg. „Es ist eine wunderbare Zusammenarbeit mit ihm“, sagt Schönheit. Überhaupt gebe es in Merseburg eine hervorragende gemeinschaftliche Arbeit mit der Kirchengemeinde, der Stadt, dem Landratsamt und dem Domstift. „Und natürlich mit den Pfarrern – von Eduard Kindler, mit dem ich den Grundstein legte, bis hin zu Bernhard Halver heute. Es ist wunderbar, dass man da zu Hause sein kann.“

Durch diese gemeinsame Arbeit sei viel entwickelt worden, die Merseburger Orgeltage, zu denen heute auch Gottesdienste gehören sowie Formate wie die Merseburger DomMusik, der Orgelklang und die Motetten im Dom. Die Merseburger Orgeltage sind in diesem Jahr vom 11. bis 19. September thematisch zum Domjubiläum geplant. Es ist die 51. Auflage der Reihe. „Ich hoffe, dass die Orgeltage wie im vergangenen Jahr trotz der Pandemie stattfinden können“, sagt der Domorganist.

Domorganist Michael Schönheit ist von der Orgel in Merseburg fasziniert. | Foto: screenshot/youtube/merseburger-orgeltage
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Claudia Crodel

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