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Kirchenkreis Südharz
Erste Taufe nach 14 Jahren

Segen: Für Pfarrer Michael Steinke ist es die erste Taufe im Kirchspiel seit seinem Dienst-beginn 2019. | Foto: Regina Englert
  • Segen: Für Pfarrer Michael Steinke ist es die erste Taufe im Kirchspiel seit seinem Dienst-beginn 2019.
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Es war ein großer Tag für die Kirchengemeinde in Elende im Kirchenkreis Südharz: Nach 14 Jahren wurde in der Rosenkirche erstmals wieder eine Taufe gefeiert. Das letzte Baby, das hier getauft wurde, hat 2021 Konfirmation gefeiert! Aus dem knapp 100 Einwohner zählenden Ort ziehen die jungen Leute meist der Arbeit hinterher.

Von Regina Englert

Die Geschichte, die den Täufling mit der Kirche verbindet, begann schon vor Jahrzehnten: Der Vater wurde selbst vor knapp 30 Jahren hier getauft. Er wuchs im Dorf bei den Großeltern auf und spielte später im Krippenspiel mit. Als Erwachsener zog er fort, kam aber zurück, um sich in der Rosenkirche trauen zu lassen. Zur schönen Tradition gehört es, dass das Paar zu Heiligabend zuerst in der Rosenkirche das Krippenspiel und dann die Großeltern besucht. Vor ein paar Jahren starb die Oma. Der Opa wohnt jetzt bei den Kindern.
Und doch reißt die Verbindung zur Gemeinde nicht ab. Als die Taufe des Sohnes ansteht, ist es für die jungen Eltern selbstverständlich, dass der Gottesdienst in Elende gefeiert werden soll. „Und später wird er natürlich beim Krippenspiel mitmachen, das ist doch klar“, erklärt mir der Vater und grinst fröhlich. „Ich bin gespannt, wie er nun diese Geschichte weitererzählt“, freut sich Anett Bastubbe vom Gemeindekirchenrat über die schöne Perspektive.

Auch Pfarrer Michael Steinke strahlt an diesem Tag besonders herzlich. Es ist für ihn die erste Taufe im Kirchspiel seit seinem Dienstbeginn 2019. Drei Kirchspiele mit insgesamt zehn Gemeinden teilt sich der Seelsorger mit seiner Frau. Pfarrerin Annegret Steinke nimmt sich dennoch die Zeit, die Taufkerze selbst zu gestalten. Fröhlich und bunt ist diese geworden, wie der Gottesdienst und die Stimmung an diesem Tag.

Als das erste Lied „Weißt du, wieviel Sternlein stehen?“ erklingt und alle mitbrummeln, legt sich langsam auch die Aufregung des Taufpaten. Den beiden Taufzeugen ist es zuvor nicht gelungen, ihn zu beruhigen. Nicht nur einmal wird im Gottesdienst gelacht. Der einjährige Täufling sorgt mit seinen spontanen Antworten und Reaktionen für Heiterkeit. Auch bei all denen, die die Kirche zuvor fast ein bisschen widerstrebend betreten haben.

Einen Schmunzel-Höhepunkt bietet das fast vergessene Taufkleid. In buchstäblich letzter Minute wird es noch dem Taufpaten gereicht. Ja, er hatte es wirklich nicht leicht. Dass der Vater den Überwurf dann vor lauter Aufregung falsch herum anlegt, lässt allseits ein Grinsen durch die Bankreihen huschen. Und auch beim Abschlussfoto am Taufstein ist dieses Lächeln wieder deutlich zu sehen.

Zum Ende der Taufe entzündet die Familie noch ein Grablicht an der Taufkerze und bringt es zur Oma auf den Friedhof, um ihr von diesem Fest zu erzählen. So wollen sie es auch wieder am Heiligen Abend mit dem Friedenslicht tun.

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Online-Redaktion

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