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Kinder für den Glauben begeistern
Glücklich, müde, satt und dreckig

Bald Wölflinge: Sabrina Müllers Söhne Finn (l.) und Ole möchten Pfadfinder werden. | Foto: Elke Lier
  • Bald Wölflinge: Sabrina Müllers Söhne Finn (l.) und Ole möchten Pfadfinder werden.
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Glücklich, müde, satt und dreckig werden Ihre Kinder sein, wenn Sie sie nach einem Pfadfindernachmittag wieder in Empfang nehmen.“

Von Elke Lier

Lachend gab Geras Stadtkirchenpfarrer Stefan Körner dieses Versprechen einem guten Dutzend Müttern und Vätern. Sie und ihre Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren, also Erst- und Zweitklässler, hatten sich kürzlich zu einem ersten Elternabend in Pfarrhof- und Pfarrscheune der Kirche Gera-Langenberg zusammengefunden, um mehr über das Vorhaben, hier eine ganz junge, neue Pfadfindergruppe, die „Wölflinge“ zu gründen, zu erfahren.

Offen für konfessionell anders und nichtgebundene Kinder dieses Alters soll bei den 14-täglich stattfindenden Zusammenkünften „die Liebe zur Natur geweckt, Wissen vermittelt, Verantwortung für sich selbst und andere übernommen werden“, beschrieb Pfarrer Körner das Ziel dieser alten, über 100-jährigen Bewegung. Bewusst wolle man bei den Jüngsten anfangen, solch eine Gruppe aufzubauen, um gemeinsam Schritt für Schritt Erfahrung zu sammeln. So wird die junge Truppe darauf hinarbeiten, nach einem Jahr Mitglied im Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) in Deutschland zu werden. Mit der Stammesgründung nach einem Jahr, so Franziska Völz, Bildungsreferentin des evangelischen VCP Mitteldeutschland, sei der Eintritt in die weltweite Pfadfindergemeinschaft von rund 50 Millionen Pfadfindern in 216 Ländern verbunden. Geeint seien sie vor allem durch die Bewahrung der Schöpfung und des Friedens. Die Beschäftigung mit der Natur, Zelten, Wandern, Lagerfeuer, aber auch solche Einsätze wie der Transport des weihnachtlichen Friedenslichtes von Jerusalem in die Länder der Erde gehören zum Pfadfinderleben.

„Unserem mitteldeutschen Verband gehören Sachsen-Anhalt und Thüringen mit 400 Mitgliedern an“, erklärt sie. „In Thüringen arbeiten zurzeit nur drei Gruppen, in Neudietendorf, Rastenberg und Friedrichroda. Umso mehr freuen wir uns, dass nun in Gera eine neue Gruppe entsteht.“ Pfarrer Stefan Körner bekennt: „Auch wir, die Organisatoren und Gründer, begeben uns auf völlig neue Pfade mit der Pfadfinderbewegung. Das Gelände rund um die Langenberger Kirche bietet ideale Voraussetzungen, viel draußen zu sein, zu spielen, zu erkunden, Mut zu beweisen und sich dann zu einem gemeinsamen stärkenden Essen zusammenzufinden.“

Sabrina Müller war mit ihren beiden Jungs Finn (8) und Ole (6) zum Elternabend gekommen: „Ich finde es gut, wenn Stadtkinder so der Natur begegnen, sich austoben können, mit anderen zusammen sind.“ Auch andere Eltern meinten: „Gut, wenn unter Kindern der Zusammenhalt, aber auch die Fürsorge füreinander gestärkt werden, wenn sie mal richtig rumräubern können, den Kopf frei bekommen von Schule und Verpflichtungen und die digitalen Medien völlig vergessen.“

Christian Lenhard, Vater der siebenjährigen Matilda Tippy, kam aus Hannover nach Gera und sagt: „Ich gehöre den Pfadfindern schon seit meiner Kindheit an, war selbst ›Wölfling‹. Das ist eine gute Organisation, wo meine Tochter und ihre Freundin bestimmt viel lernen und Spaß haben werden.“

Die Kinder tobten derweil im Pfarrgelände herum. Müde, glücklich und vielleicht auch ein bisschen dreckig waren sie bereits und bestimmt neugierig auf das nächste Treffen. Noch gibt es die Möglichkeit weiterer Anmeldungen für Erst- und Zweitklässler.

Autor:

Online-Redaktion

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