Meinigen-Suhl: Kantorei würdigt Hofkomponisten
Hommage zum 310.
Zum 310. Geburtstag des Rudolstädter Hofkomponisten Georg Gebel führen Kirchenmusiker der Propstei Meiningen-Suhl neu edierte Passionskantaten auf. In Arnstadt, Oberweißbach, Suhl und Rudolstadt musizieren Chöre, Solisten und Orchester Werke, die laut Kirchenmusikdirektorin Katja Bettenhausen eine Lücke zwischen Barock und Klassik schließen. »Das Besondere an den Kantaten ist, dass sie alle für die Karwoche in Rudolstadt geschrieben sind. Zu Gebels Zeit wurde von Palmsonntag über Karmontag bis einschließlich Karfreitag jeden Tag eine eigene Kantate aufgeführt«, so Katja Bettenhausen. Sechs Kantaten von Georg Gebel habe man »aus dem Dornröschenschlaf geweckt«, die in der Passionszeit einer breiten Zuhörerschaft präsentiert werden sollen.
Den Auftakt bildet der Kantatengottesdienst am 24. März, 10 Uhr, in der Bachkirche in Arnstadt. Beim Passionskonzert in der Rudolstädter Stadtkirche am 30. März, 19 Uhr, stehen unter anderem zwei Gebel-Kantaten und die Bach-Kantate »Ich hatte viel Bekümmernis« auf dem Programm. Beschlossen wird die Reihe mit der Aufführung der Karfreitags-Kantate am 19. April, 10 Uhr, in der Rudolstädter Stadtkirche.
Der in Breslau geborene Georg Gebel d. J. (1685–1750) wurde 1746 in der Residenz Rudolstadt zum »Concert-Meister« ernannt, später zum »Capell-Meister«. Seine Produktivität am Rudolstädter Hof war immens: Neben den nahezu komplett erhaltenen Kirchenkantaten-Jahrgängen von 1748 und 1751 sowie zwei Passionsmusiken, soll er hier zwölf Opern, mehr als 100 Sinfonien und Partiten sowie weitere Cembalokonzerte komponiert haben. Seine Werke, von denen nahezu ausschließlich die Kantaten und Oratorien erhalten geblieben sind, liegen heute im Thüringischen Staatsarchiv in Rudolstadt.
(red)
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bit.ly/Gebel-Kantaten
Autor:Online-Redaktion |
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