Ordinationsjubiläum
Innerer Reichtum statt KI
Wir waren nach Naumburg in die Stadtkirche St. Wenzel eingeladen. Wir wollten unserer Ordination als Pfarrer oder Pfarrerin vor 50 oder 60 Jahren gedenken. Eingeladen hatten die Regionalbischöfe Bettina Schlauraff für den Magdeburger – Stendaler Bereich und der Regionalbischof Dr. Johann Schneider für den Halle-Wittenberger Bereich.
Friedemann Steiger
Es war ein wunderbares Treffen. Als alle in dieser ehrwürdigen Kirche Platz genommen hatten, konnten sie sich gegenseitig in die Gesichter schauen, weil sie sich gegenübersaßen. Wir fragten uns, wer ist das oder wer ist das? Wen kenne ich von früher? Wer verbirgt sich hinter diesem Gesicht? Freude, aber auch Kummer waren darin zu lesen, auch Erfüllung und Dankbarkeit. Wir hatten alle ein reiches Leben gelebt. Wir hatten im Dienst unserer Kirche gestanden. Vor allem aber im Dienst unseres Herrn Jesus Christus.
Die Regionalbischöfe predigten menschlich und eindrucksvoll. Sie holten uns ab. Sie segneten uns ein. Wir feierten das Mahl an den Stufen zum Altarraum, denn nach oben wären nicht mehr alle gekommen. Danach waren wir zu einem Mittagessen ins Braugasthaus eingeladen. Das war reichlich und gut.
Nach dem Essen sollte es eine Vorstellung geben. Der Regionalbischof Schneider übernahm die Regie. Es gab kurze Sätze zur Person. Wenige Worte. Fassen Sie einmal ein langes Pfarrerleben in drei Sätzen zusammen.
Was ich hätte sagen sollen, fiel mir erst hinterher ein: Wir reden von KI, von künstlicher Intelligenz. Damit lässt sich sicher auch Politik machen, vielleicht sogar Kirchenpolitik. Manches, was aus Rom kommt, lässt sich da einordnen.
Aber es kommt auf etwas anderes an, auf IR. Das heißt für mich „Innerer Reichtum“. Davon haben wir in unseren langen Pfarrerleben gelebt. Wir hatten und haben den Reichtum unseres Glaubens erfahren und weitergegeben. Das machte uns stark. Es gibt unserem Leben eine Harmonie, die trägt. Danke an alle, die diesen Tag gestaltet haben.
Autor:Online-Redaktion |
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