Kirchenmusiker bilden neuen Chor
Von Renate Wähnelt
Am Anfang stand eine wunderschöne neue Erfahrung: Die hauptamtlichen Kirchenmusiker nutzten ihre Klausurtagung im vorigen Jahr in Gernrode zum gemeinsamen Singen. „Wir hatten uns als Schwerpunkt mit der neueren skandinavischen Chormusik beschäftigt, und das natürlich nicht nur theoretisch", erzählt Landeskirchenmusikdirektor Matthias Pfund. Und weil das Singen so schön war und so gut klang, gestalteten die rund 15 Frauen und Männer zum Abschluss ihrer Tagung eine öffentliche Andacht – in kleinem Rahmen – mit ihrem Chorgesang.
„Wir stehen alle eigentlich immer vorn; jetzt waren wir selbst Sänger im Chor“, versucht Matthias Pfund den Perspektivwechsel deutlich zu machen. Mit der Abreise des auswärtigen Referenten und Dirigenten verblasste der freilich für ihn selbst, denn zur Andacht dirigierte er. Aber er spürte die andere Dynamik deutlich. Und natürlich erfreut es die Berufsmusiker, wenn sie dank ihrer jahrelangen Ausbildung und Praxis schöne Klangbilder hervorbringen.
Viel zu schade, um das Besondere nur einmal zu genießen, fanden alle. Und obwohl es aufgrund der Dienste schwierig ist, alle zum Proben zusammenzubekommen, wuchs die Idee, einmal jährlich für einen Auftritt zu proben. Die bundesweiten Tage der Chor- und Orchestermusik boten sich als phantastische Gelegenheit an: „Wann, wenn nicht jetzt, sollten wir als Chor der anhaltischen Kirchenmusiker auftreten“, gibt Matthias Pfund die Stimmung wieder.
Und so steht nun der erste Auftritt vor großem Publikum bevor. Zu erleben ist der Chor im ökumenischen Gottesdienst am 21. März um 15.30 Uhr in der Johanniskirche. In zwei Probentagen studierte er dafür das Nicänische Glaubensbekenntnis von Heinrich Schütz ein, das Vaterunser von Gottfried August Homilius, von Richard Bartmuß den Psalm 84 und ein eigens für diesen Gottesdienst komponiertes Stück. „Mir gelang es, meinen Dessauer Kollegen Hans-Stephan Simon zu überzeugen, zur Predigt von Kirchenpräsident Joachim Liebig etwas zu vertonen. Wir singen also eine Uraufführung: Freuet euch mit Jerusalem“, sagt Matthias Pfund. Kirchenpräsident Liebig predigt über Jesaja 66, Verse 10 bis 14. Eine Fortsetzung im Chor der anhaltischen Kirchenmusiker sei gewünscht, ob es gelingt, bleibe abzuwarten – es hänge eben immer an der zur Verfügung stehenden gemeinsamen Probenzeit.
Autor:Online-Redaktion |
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