Augustinerkloster Erfurt
Mehr als ein "Segen to go"
Neunzehn Paare waren Anfang Juni in die Rosenkirche im Augustinerkloster gekommen, um sich zum Tag der Roten Rosen segnen zu lassen.
Von Bernd S. Prigge
Gemeinsam mit Pfarrer Konstantin Rost und Pfarrer Christoph Knoll durfte ich diesen freudigen Zuspruch Gottes spenden. Hintergrund war, dass viele Paare in den vergangenen Jahren zwar standesamtlich geheiratet hatten, aber sich wegen der Pandemie oder aus anderen Gründen keine Gelegenheit zu einer kirchlichen Trauung ergab.
Vor der Segnung gab es ein kurzes Gespräch mit einem Pfarrer, und die Paare suchten sich ein biblisches Leitwort sowie zwei Lieder aus. Bei der Segnung in der Rosenkirche sagten sich die Zwei, was sie aneinander schätzen. Ekkehard Fellner spielte am E-Piano Lieder für die Paare – von Kirchenliedern über Elvis Presley-Songs bis hin zu Pop-Balladen von Adele.
Was uns Pfarrern bei der Segenspremiere erstaunte, war, mit welchem Ernst und welcher Anteilnahme die Paare dabei waren. Es war kein "Segen to go", der mal kurz gespendet wurde und die Leute zogen weiter. Alle waren sehr gut vorbereitet, und wir haben die Segenshandlung als inniger erlebt als so manche Trauung, bei der sich vieles um Äußerlichkeiten dreht. Hier hatten die Paare einen Tag für sich und brauchten sich nicht kümmern, ob das Fest gelingt.
Viele Paare kamen allein, einige brachten ihre Kinder oder die Eltern mit. Augenfällig war es, dass besonders häufig den Männern Tränen in den Augen standen. Offen gesagt: Wir Pfarrer waren nach diesem sechsstündigen Segensmarathon geschafft – aber auch sehr berührt von diesen vielen Emotionen an diesem strahlenden Sonnentag im Herzen des Augustinerklosters. Klar ist: Das Format "Segen für Eure Liebe" muss eine Fortsetzung finden.
Der Autor ist Pfarrer im Augustinerkloster Erfurt
Autor:Online-Redaktion |
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