Madonna mit Taube
Muttergottes schwebt im Dom
An festen Gurten befestigt, schwebt die eindrucksvolle Skulptur der Muttergottes im Hauptschiff des Halberstädter Domes langsam zurück an ihren ursprünglichen Standort. Dann steht sie wieder am fünften Pfeiler vom Altar aus, gegenüber der hölzernen Kanzel.
Nachdem massive Schäden an ihrer Konsole festgestellt worden waren, hob Steinrestauratorin Corinna Grimm-Remus die Sandsteinfigur im vergangenen Sommer von ihrem angestammten Platz. Mehrere Monate stand sie auf einem Gerüst, während Grimm-Remus den Konsolstein bearbeitete. Die reich gestaltete, mittelalterliche Konsole gilt als wichtiger, erhaltenswerter Bestandteil des Domes. Ihre gewonnene Stabilität und Statik erlauben nun wieder das Tragen der farbig gefassten Muttergottes.
Diese Madonna mit der Taube ist ein frühes Beispiel des Schönen beziehungsweise Internationalen Stils der Gotik und stammt aus der Zeit um 1380. Typisch für diese Epoche sind ihre ausgewogenen, sanften Bewegungen und weichen Formungen.
Das Kind in ihrem Arm trägt eine Taube, in ihrer rechten Hand hielt Maria einst ein Zepter, ihr Haupt besetzt eine Krone. Maria ist als Himmelskönigin dargestellt. Auf ihrer Brust bemerkt der aufmerksame Betrachter eine Rose mit einer Vertiefung, in welcher ursprünglich vermutlich Reliquien verbracht waren. Damit ist diese Skulptur ein weiterer Hinweis auf die intensive Verehrung der Muttergottes am Halberstädter Dom und gehört zu seiner originalen Ausstattung.
(red)
8 dom-schatz-halberstadt.de
Autor:Claudia Crodel |
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