Taubach: Festgottesdienst per Video im Kirchgarten
Orgelweihe nachgeholt
Es war eine große Freude, als im Juni des vergangenen Jahres die Witzmann-Orgel in Taubach im Kirchenkreis Weimar fertig saniert war und wieder in den Dienst gestellt werden konnte.
Von Claudia Crodel
Endlich erfüllte das Instrument, das lange geschwiegen hatte, wieder die Kirche mit seinem Klang. Doch ein großes Fest zur Wiedereinweihung als besonderer Höhepunkt der Feierlichkeiten „900 Jahre Taubach“ konnte nicht stattfinden. Der ganze Festreigen fiel den Corona-Einschränkungen zum Opfer. „Wir holen das im nächsten Jahr nach“, war man sich sicher.
Nun ist ein Jahr vergangen. Ein rauschendes Fest ist noch immer nicht möglich. Doch: „Am Sonntag, dem 13. Juni, um 10.30 Uhr, findet unser Festgottesdienst mit Regionalbischöfin Friederike Spengler, Superintendent Henrich Herbst und Pastorin Johanna Oberthür zur Wiedereinweihung der Orgel statt", sagt Anneliese Eisenberg, die stellvertretende Vorsitzende des Gemeindekirchenrats. An der Orgel spielen Matthias Dreißig und Wolf Andres Lüpke. Danach gibt es ein Konzert mit Bernhard Klapprott und dem Weimarer Barockensemble unter Leitung von Jürgen Karwatt. „Wir freuen uns sehr, auch wenn das Ganze noch immer mit Einschränkungen einhergeht.“ Da nur eine bestimmte Personenzahl zum Festgottesdienst in die Kirche kommen kann, wolle man Gottesdienst und Konzert per Video nach außen über-tragen, damit weitere Menschen diese im Kirchgarten miterleben können. Außerdem gebe es am selben Tag um 17 Uhr noch eine Orgelvesper mit dem Barockensemble.
Vier Jahre lang hat die Restaurierung der Witzmannorgel aus dem Jahr 1853 gedauert. „2016 haben wir damit angefangen, immer in Etappen, denn die Fördermittel kamen nur in Scheiben“, blickt Anneliese Eisenberg zurück. Die vier Bauabschnitte wurden von der Firma Orgelbau Waltershausen denkmalgerecht durchgeführt. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 172 000 Euro. 40 000 Euro brachte die Kirchengemeinde selbst auf.
Spenden wurden eingeworben, und auch die Konzertreihe „KulturZeit St. Ursula“ trug dazu bei. Weitere Gelder kamen vom Kirchenkreis Weimar, der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und dem Thüringer Landesdenkmalamt. Auch die Stiftung Orgelklang, die Sparkassenstiftung Weimar, die Sparkassenkulturstiftung Hessen/Thüringen, die Stiftung Minihold und Lottomittel halfen bei der Umsetzung der Schönheitskur für die Orgel. „Es war alles ein großer Aufwand. Aber alles ist gut abgelaufen. Wenn man die Orgel jetzt hört, ist ganz klar: Die Mühe hat sich gelohnt“,so Anneliese Eisenberg. Nach der Indienststellung im Juni 2020 schwieg die Orgel natürlich nicht, sondern erfreute mit ihrem Klang bereits die Menschen im Gottesdienst sowie bei zwei Orgelkonzerten. Und das wird die Witzmann-Orgel in St. Ursula hoffentlich noch viele Jahre tun.
Autor:Online-Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.