Gemeindepädagogin Marianne Remoli
Prägende Ausbilderin
Als eine der ersten Gemeindepädagoginnen wurde Marianne Remoli 1982 von Bischof Werner Krusche ordiniert. Sie schmunzelte nicht nur, als sie daraufhin nach langer Tätigkeit als Gemeindehelferin, Katechetin und Dozentin im Verkündigungsdienst auch ordentlich in die Provinzialgemeindepädagogenstelle am Katechetischen Seminar in Wernigerode eingeführt werden konnte. Am 11. Mai 2018 ist Marianne Remoli in Wernigerode im Alter von fast 89 Jahren gestorben.
Geboren wurde sie in Halle; in Delitzsch und Bitterfeld ist sie mit drei Geschwistern aufgewachsen. Nach der Mittleren Reife orientierte sie sich in sozialen Berufen, ehe sie sich am Burckhardthaus in Berlin-Dahlem zur Gemeindehelferin und Katechetin ausbilden ließ. Ihr Berufsweg führte sie zuerst nach Rostock. Bald kehrte sie in die Kirchenprovinz Sachsen zurück, wurde Katechetin in Wolfen und Kreiskatechetin im Kirchenkreis Bleicherode, ehe sie 1968 als Dozentin und kurze Zeit später als Rektorin an das Katechetische Seminar in Naumburg berufen wurde.
Als 1972 das Naumburger mit dem Katechetischen Seminar in Wernigerode zusammengelegt wurde, ging sie als einzige ihrer Kolleginnen in den Harz und bildete nun nicht nur Katecheten aus, sondern widmete sich auch der pädagogischen Ausbildung von Vikaren. Mit Rektor Arno Stockmann entwickelte sie eine berufsbegleitende Ausbildung für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die beispielgebend im Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR wurde.
Nachdem sie 1989 in den Ruhestand verabschiedet wurde, widmete sie sich schwachen, benachteiligten und an den Rand gedrängten Menschen. In einem Altenheim richtete sie einen Lesekreis ein. Sie begründete die Ökumenische Wärmestube in Wernigerode und pflegte lange die Partnerschaft der Sylvestrigemeinde mit der Abrahams-Herberge in Palästina.
Marianne Remoli war ein suchender Mensch. Manchen erschien sie unnahbar und distanziert, anderen zugewandt und seelsorgerlich. Einfache Antworten waren ihr ein Gräuel. Sie folgte der biblischen Sprache, besonders den Psalmen. In ihnen suchte sie nach Gott und nahm andere bei dieser Suche mit.
Peter Lehmann,Provinzialpfarrer i. R.
Autor:Online-Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.