Orgel des Monats steht in Sülzdorf

Romantische Klänge für Thüringen

Jahrzehntelang verstummt, konnte die „Orgel des Monats Dezember 2022“ der Stiftung Orgelklang am Reformationstag wieder erklingen: Das Instrument in der Kirche Zum Kripplein Jesu im thüringischen Sülzdorf war umfassend saniert worden. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung hatte dafür 4000 Euro zur Verfügung gestellt.

Die 1912 von Ernst Seifert erbaute Orgel ist eine Besonderheit in Thüringen: „In der Region gibt es vorwiegend Barockorgeln“, berichtet Organistin Claudia Bari. „Unser romantisches Instrument aber kann Klangfarben hervorbringen, die sonst sehr selten zu hören sind.“ Ernst Seifert, ein gebürtiger Sülzdorfer, hatte die Orgel der Gemeinde seinerzeit gestiftet. Instandgesetzt wurde sie 110 Jahre später von seinen Nachfahrern in der fünften Generation, den Orgelbauern Romanus Seifert & Sohn. Rund 44 000 Euro hatte die Gemeinde für die Sanierung der historischen Orgel aufzubringen. Ein Großteil davon kam durch großzügige Spenden zusammen. „Ein Spender hat uns regelmäßig anonym einen Umschlag in den Kasten geworfen“, erinnert sich die Organistin.

Im Zuge der Restaurierung mussten die Pfeifen der Orgel ausgebaut, gereinigt und aufgearbeitet werden, auch der an der Seite des Gehäuses befindliche Spieltisch wurde restauriert. Nach vielen Wochen Arbeit konnten die Fachleute das Pfeifenwerk wieder einbauen, das Instrument nachintonieren und stimmen. Schon jetzt weckt es Begehrlichkeiten auch außerhalb von Sülzdorf: Es gibt bereits Anfragen von mehreren Kantoren, die auf der Orgel spielen wollen.

(red)