Kulturerbe Reinhardsbrunn
Schlosskapelle soll 2025 wieder öffnen
Schloss Reinhardsbrunn bei Gotha soll nach Abschluss der laufenden Sanierung einer gemischten Nutzung zugeführt werden. So solle das Gebäudeensemble zu einem Hotelrestaurant mit einem Tagungs- und einem Veranstaltungszentrum entwickelt werden, erklärte die Thüringer Staatskanzlei. Auch die Berücksichtigung von Ausstellungsflächen sei vorgesehen.
Ebenso könnten Flächen für Büros reserviert werden. Reinhardsbrunn umfasse insgesamt neun Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 4500 Quadratmetern. Bereits für 2025 sei die Wiedereröffnung der Schlosskapelle als multifunktionaler Veranstaltungsraum geplant. Der 15 Hektar große Schlosspark solle nach der Sanierung in wesentlichen Teilen öffentlich zugänglich bleiben.
Hauptziel sei die nachhaltige denkmalgerechte Sanierung des gesamten Ensembles, einschließlich der umgebenden Parkanlagen. Der Vorsitzende des Reinhardsbrunner Vereins "Kirche und Tourismus", Christfried Boelter, teilte der Kirchenzeitung mit, dass er in der Jury des Ideenwettbewerbs zur Entwicklungsstrategie des Schlosses mitgewirkt habe. Er zeigte sich erfreut darüber, dass die Schlosskapelle bald wieder nutzbar sein werde. Derzeit arbeite man mit der Stadt Friedrichroda einen Nutzungsvertrag aus, der auch Gottesdienste und gemeindliche Veranstaltungen vorsehe.
Ferner sei geplant, so Boelter, in dem Ensemble wieder klösterliches Leben zu etablieren. Es sei vorstellbar, dass das Collegiat St. Elisabeth und Johannes im Schloss eine Bleibe finden könnte. Der pensionierte Pfarrer zeigte sich auch interessiert, in Reinhardsbrunn ein weiteres Projekt des "CollegiatsWohnens" zu etablieren. Dabei handelt es sich um eine Initiative der Stiftung christliche Collegiate in Erfurt, die ein christlich geprägtes Wohnen in Gemeinschaft mit mehreren Generationen initiiert, die sich gegenseitig helfen. Derzeit gibt es drei Wohnprojekte.
Schloss Reinhardsbrunn ist seit rund 1000 Jahren ein bedeutender Ort der Thüringer Landesgeschichte. Zunächst Hauskloster der Thüringer Landgrafen, wurde es nach der Reformation Adelssitz und Jagdschloss. Es wird auch als Wiege Thüringens bezeichnet. Das heutige, 1872 errichtete Schloss war seit den 1990er-Jahren in Privatbesitz und stand seit rund 20 Jahren leer. Nach jahrelangem Rechtsstreit wurde die Immobilie enteignet und dem Land zugeschlagen. Seitdem hat das Land rund 6,4 Millionen Euro in den Erhalt investiert.
(epd/red)
Autor:Online-Redaktion |
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