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Kamingespräch: Staatliche Finanzierung freier Schulen kritisiert
Schmerzgrenze erreicht

Eine deutlich höhere Zuweisung staatlicher Gelder für Schüler evangelischer Schulen hat Oberkirchenrätin Martina Klein beim Jahrespressegespräch der Landeskirche in Erfurt gefordert. In den letzten Jahren klaffe eine große Lücke zwischen dem, was das Land für Schüler staatlicher Schulen bereit stelle und dem, was freie Schulen erhalten, sagte Klein. Vor allem im gymnasialen Bereich sei dies zu einem Problem geworden. Gemessen an den Zahlen von 2015 bekommen freie Schulen über 4 300 Euro weniger pro Schüler und Jahr. »2019 läuft das Gesetz zur Finanzierung freier Schulen aus. Wir führen Gespräche mit den Vertretern der Landesregierung und fordern, dass hier nachgebessert wird«, erklärte Klein.
Die Einrichtungen der Evangelischen Schulstiftung und diakonischer Schulen seien sehr gefragt. Das christliche Profil, gute pädagogische Arbeit, innovative Konzepte, Nachmittagsbetreuung, aber auch Projekte, beispielsweise zur demokratischen Erziehung, ziehen viele Interessierte an, auch konfessionslose.
Wegen der ungleichen Finanzierung, sei es evangelischen Schulen derzeit nicht möglich, ihre Lehrer in eine höhere Gehaltsstufe zu gruppieren. Das sei ein deutlicher Wettbewerbsnachteil. »In den letzten Jahren musste deshalb das Schulgeld erhöht werden, um diese Differenz auszugleichen«, so Klein. Hier sei nun eine Schmerzgrenze erreicht. Die Erhöhung schwankte zwischen 10 und 25 Euro, so Romy Kornau von der Evangelischen Schulstiftung. In der Regel erheben die evangelischen Gymnasien ein Schulgeld zwischen 100 und 140 Euro pro Monat. Über Kollekten wird ein Teil der Schulgeldbefreiung für die Schüler aufgebracht, deren Eltern sich das Schulgeld nicht leisten können.
Für die Bildungsdezernentin ist die Finanzierung freier Schulen ein politisches Thema. Klein betonte, man werde in den Verhandlungen darauf drängen, dass der Schülerkostensatz in allen Schularten gesteigert werde und dass alle Verbesserungen, die es für staatliche Schulen gibt, auch den Schulen in freier Trägerschaft zugutekommen.
Diana Steinbauer

Autor:

Online-Redaktion

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