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Schüler fragten Medienbischof

Ausgefragt: (v. l. n. r.) Kirchenpräsident Volker Jung, Lehrerin Helga Fiek, Hannah Leiner und Jasper Riechard  | Foto: Manfred Fiek
  • Ausgefragt: (v. l. n. r.) Kirchenpräsident Volker Jung, Lehrerin Helga Fiek, Hannah Leiner und Jasper Riechard
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Anfang Juli war der Kirchenpräsident (andere Bezeichnung für Bischof) der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, als Gastprediger im Magdeburger Dom. Für Hannah Leiner und Jasper Riechard von der AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ am Ökumenischen Domgymnasium bot sich anschließend die Gelegenheit, den Kirchenvertreter zu treffen.
Wie politisch darf Kirche sein?, wollten die Jugendlichen wissen. Der Einsatz für Menschenrechtsthemen gehe gar nicht unpolitisch, betonte Jung. Wer die Bibel zur Rechtfertigung für Sklaverei, Frauenfeindlichkeit, Ablehnung von Homosexualität und überhaupt von Unterschieden zwischen Menschen heranziehe, verkenne, dass die Texte in einem historischen Zusammenhang entstanden sind und als zeitbedingt interpretiert und von der Kernbotschaft der Bibel her kritisiert werden müssen. Es gehe immer um die Menschenwürde – und die habe auch eine christliche Begründungsgeschichte: Vor Gott sind alle Menschen gleich würdig.
Wegen seiner Funktion als Vorsitzender des Gemeinschaftswerkes für Evangelische Publizistik (GEP) in Frankfurt am Main wird Jung auch Medienbischof genannt. Er ist selbst in den sozialen Medien aktiv und gibt Tipps, wie man mit Hass im Netz umgehen kann – nämlich differenziert: Von Computern generierte Verleumdung sollte man ignorieren. Wenn es sich aber um persönliche Angriffe durch Hass-Mails handele, so erkundige sich der Referent des Kirchenpräsidenten nach Name und Adresse des Absenders. Sofern möglich, gebe es eine Antwort mit Argumenten. Bei Bedrohungen sollte Anzeige erstattet werden.
Was gibt der Kirchenpräsident – Vater erwachsener Kinder – nun jungen Leuten als Rat? Aufmerksam und wach bleiben, bereit sein sich einzusetzen: „Engagiert euch! Nichts ist selbstverständlich. Und es ist mehr denn je nötig, immer den globalen Kontext zu sehen, denn was wir hier tun oder unterlassen, hat Auswirkungen nicht nur auf unsere direkte Umgebung".

Helga Fiek, Lehrerin am Ökumenischen Domgymnasium Magdeburg

Autor:

Online-Redaktion

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