Weltgebetstag in mitteldeutschen Kirchengemeinden
Segensband mit Regenbogen
Viele Gemeinden begehen am ersten Freitag im März und den folgenden Tagen den Weltgebetstag.
Von Katja Schmidtke
"Die Veranstaltungen sind so zahlreich wie vielfältig", sagt Simone Kluge von den Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland (EFiM). Das Frauenwerk in der EKM hilft bei den Vorbereitungen, schult Pfarrerinnen, Gemeindepädagoginnen und Ehrenamtliche.
Die Pandemie prägt die Vorbereitungstreffen und die Feiern rund um den Weltgebetstag auch in diesem Jahr. "Mit Blick auf all die Abwägungen und Unsicherheiten ist das ein großer Aufwand für die Gemeinden. Allein die Tatsache, überhaupt etwas zu machen angesichts dessen, wie die zwei Jahre an uns allen genagt haben, ist das nicht hoch genug zu würdigen", so Simone Kluge weiter. Neben Veranstaltungen in Kirchen und Gemeinderäumen werden auch Formate angeboten, mit denen Menschen den Weltgebetstag Zuhause begehen können. So packt der Kirchenkreis Südharz Materialtüten. Sie enthalten neben der Gottesdienst-ordnung auch ein Segensbändchen. Schattiert in den Farben des Regenbogens – zur Erinnerung an Gottes Bund mit den Menschen –, ist das Thema gedruckt, "Zukunftsplan: Hoffnung".
Wie Simone Kluge schildert, werden die Gastgeberländer und Bibeltexte schon Jahre im Voraus festgelegt – und dennoch greifen sie auf, wonach sich die Menschen in Zeiten der Pandemie und unter gesellschaftlichen Spannungen sehnen. Der Jeremia-Text handelt vom babylonischen Exil. "Er verdeutlicht, dass Friede unteilbar ist und dass unser Wohlergehen auch von dem anderer abhängig ist." Hoffnung ist also nicht bloß ein Zuspruch, sondern auch ein Auftrag, einen eigenen Beitrag zu leisten und etwas Sinnhaftes zu tun.
"Eine Herausforderung ist es, dass es in diesem Jahr nicht eins, sondern eigentlich gleich drei Gastgeberländer gibt", so Kluge. England, Wales und Nordirland sind durch die Geschichte des Vereinigten Königreichs miteinander verbunden. Es sei aber wichtig, nicht den englischen Kolonialblick zu übernehmen, sondern auch von Unterdrückung, Ausbeutung und Abwertung zu erzählen, die die Waliser und Nordiren erfahren haben, sagt Simone Kluge. Auch der Gegensatz von Arm und Reich prägt: Jeder Fünfte ist in diesem reichen Land von Armut bedroht. "Gesellschaftliche Stabilität und Wohlergehen hängen eben auch an der Abschaffung sozialer Ungerechtigkeiten."
Autor:Katja Schmidtke |
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