KZ Bad Sulza: Gedenken am Jahrestag
Veränderung als Chance
In einer Zeit, in der die Stimmen unserer Zeitzeugen verstummen, werden die authentischen Orte immer wichtiger“, sagt Ruth-Barbara Schlenker. Seit 25 Jahren schon forscht die Pastorin aus Niedertrebra zu dem frühen Konzentrationslager Bad Sulza (Kirchenkreis Apolda-Buttstädt). Zahlreiche Veranstaltungen und Veröffentlichungen hat sie seither organisiert, um auf die Geschichte des Ortes zwischen 1933 und 1945 aufmerksam zu machen.
Seit Mai dieses Jahres ist bekannt, dass für das Areal des früheren Konzentrationslagers eine Bauvoranfrage vorliegt. Ein Investor aus Riechheim im Weimarer Land plant, auf dem Gelände Einfamilienhäuser und Wohnungen zu errichten. „Der jetzige Zustand bewirkt nur einen völligen Verfall des Hauses und damit die Zerstörung vorhandener originaler Tatorte", sagt Schlenker. In einem gut mit der Denkmalpflege abgestimmten Konzept sehe sie hingegen "eine historische Chance", um den authentischen Ort mit Arrestzellen, Appellplatz und Parkanlage am Hang zu erhalten. "Vor Ort könnten Infotafeln auf die Historie hinweisen." Auch könne das Areal zum Beispiel am Tag des offenen Denkmals öffentlich zugänglich gemacht werden.
Am 2. November jährt sich die Eröffnung des KZ zum 90. Mal. Zu einer Gedenkveranstaltung wird am 3. November, um 17 Uhr, in den Rathaussaal eingeladen. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und Bürgermeister Dirk Schütze werden zur Historie und der derzeitigen Situation informieren.
Autor:Online-Redaktion |
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