Ausbildung stark nachgefragt
Warum ich Diakonin geworden bin
Kathrin Lange-Knopsmeier gehört zu den Frauen und Männern, die im Dezember 2020 im Christus-Pavillon des Klosters Volkenroda für den Diakonendienst durch Landesbischof Friedrich Kramer eingesegnet worden sind. Mit diesem feierlichen Akt endete eine zweijährige berufsbegleitende Ausbildung. Für die studierte Sozialpädagogin hat sich während dieser Zeit vieles verändert: „Mein Selbstverständnis als Christin ist gewachsen, ich handle in einem anderen Bewusstsein.“
Den Anstoß, sich am Diakonischen Bildungsinstitut Johannes Falk (dbi) zu bewerben, gab die Tatsache, dass Lange-Knopsmeier ihre ehrenamtliche Arbeit als Frau des Gemeindepfarrers Sieghard Knopsmeier aus Rothenstein professionalisieren wollte.
Durch die Seminareinheiten, die sich mit Sozial- und Bildungsarbeit, mit Verkündigung und Seelsorge beschäftigen, ist sie tief in den Gemeinschaftsgedanken eingedrungen, in die Verbindung, die der Glaube schafft. Vor allem die praxisnahe Ausbildung in den Ordensgemeinschaften in Volkenroda, im Diakonissenmutterhaus in Eisenach und in der Evangelischen Stiftung in Neinstedt im Kirchenkreis Halberstadt haben ihr Verständnis für die Arbeit als Diakonin bestimmt: „Ich habe das Erlebnis der Gemeinschaft kennengelernt, und das hat uns alle geprägt.“ Lange-Knopsmeier ist Mitglied der Brüder- und Schwesternschaft Johannes Falk geworden.
Die Diakonenausbildung am Diakonischen Bildungsinstitut ist als Qualifizierung von Mitarbeitern für die Diakonie, aber auch für Mitglieder von Kirchengemeinden und für Kirchenkreise konzipiert. Seit dem Sommer 2019 kooperiert das Eisenacher Bildungsinstitut mit der Fachhochschule der Diakonie aus Bielefeld. Beide Institutionen verabredeten damit eine verbindliche und längerfristig angelegte Zusammenarbeit mit dem Ziel, eine höhere Durchlässigkeit von Fachschulausbildung zum Studium herzustellen. So wird die Diakonenausbildung des dbi im Rahmen des berufsbegleitenden Studiengangs Soziale Arbeit anerkannt.
Das Ausbildungsprogramm selbst ist auf mehrere Module verteilt, die monatlich absolviert werden. Ein wesentlicher Teil davon findet im Erfurter Augustinerkloster statt. Der Leiter der Diakonenausbildung, Thomas A. Seidel, legt Wert auf kleine Gruppen von maximal 15 Teilnehmern. Für den Kurs, der im Spätherbst 2020 begonnen hat, habe sogar eine Auswahl getroffen werden müssen, berichtet Seidel. Der Grund: Es gab mehr Bewerber als Plätze.
Der Prokurist der Diakonie Ostthüringen, Günter Wild, ist einer der Kursteilnehmer. Er hat als junger Mann vor über 35 Jahren in der Diakonie begonnen, hat sich stetig weiterqualifiziert und ist von einer Fachkraft in die Leitung aufgestiegen. Jetzt möchte er das, was er in der dienenden Arbeit sieht, auch können. „Ich möchte den Beruf des Diakons richtig ausüben, Andachten halten und seelsorgerisch tätig sein“, berichtet er. Die praktisch orientierte Ausbildung komme ihm sehr nahe, sagt Wild. In den ersten Modulen ginge es um die Andacht, ihre Vorbereitung und Leitung. Evangelium und christliche Religion zu kommunizieren ist für Wild genau so wichtig wie die Unterstützung von Menschen in existenziellen Lebensfragen – Bausteine, die innerhalb der nächsten zwei Jahre auch auf der Agenda stehen werden.
Doris Weilandt
Autor:Online-Redaktion |
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