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Modellprojekt
Gewaltverzicht lernen

Foto: pixabay.de/Denise Husted

Nach häuslicher Gewalt sollen getrennte Familien durch ein neues Hilfsangebot des Berliner Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) zu einem friedlichen Umgang miteinander kommen. Anfang kommenden Jahres will der Verband für sie ein bundesweit einmaliges Modellprojekt starten, wie die SkF-Leiterin für Sozialarbeit, Elke Ihrlich, ankündigte. Bei dem rund einjährigen Programm können Vater, Mutter und Kinder getrennt und anschließend auch gemeinsam unter Begleitung von Fachleuten einen gewaltfreien Umgang miteinander üben.

Ihrlich erklärte, dass Familiengerichte möglichst beiden Elternteilen ein Umgangsrecht mit ihren Kindern zuerkennen. "Das ist auch richtig, weil die Kinder einen Anspruch auf Vater und Mutter haben", erklärte die SkF-Expertin. Nach Fällen von häuslicher Gewalt sei ein Kontakt jedoch oft sehr schwierig, selbst wenn eine Betreuerin oder ein Betreuer anfangs dabei sei. "Frauen sind in großer Gefahr, wieder geschlagen zu werden", so Ihrlich.

Zur Teilnahme an dem Modellprogramm müssten sich vorab alle Beteiligten einverstanden erklären, sagte die Sozialarbeiterin. Dabei absolviere der Vater, der meist der Gewalttäter sei, ein Teilprogramm, um ein gewaltfreies Muster zum Umgang mit Konflikten einzuüben. Zudem gebe es für die Mutter eine gesonderte Beratung, wie sie künftig einen guten und sicheren Umgang mit dem Täter finden könne. Anschließend müssten die Eltern zusammenkommen und entscheiden, wie sie das Umgangs-recht mit ihren Kindern künftig bis ins Detail gestalten. Auch die Kinder hätten eigene Ansprechpartner und könnten sagen, was sie wollen und wie sie sich das Verhältnis mit den Eltern vorstellen.

(kna)

Autor:

Online-Redaktion

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