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Corona
Käßmann: Pandemie hängt viele Kinder endgültig ab

Berlin (epd) - Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hat mehr Einsatz für Kinder in der Corona-Pandemie gefordert. Es würden Milliarden in die Wirtschaft gepumpt, mit der Begründung, dass Firmen wie Lufthansa und TUI unsere Zukunft sicherten, schrieb die 62-jährige Theologin in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag": "Aber wo sind die Milliarden, die in die Bildung und soziale Absicherung der Kinder unseres Landes gepumpt werden?"

Das Problem Kinderarmut werde schon lange ignoriert, schrieb Käßmann: "Corona hängt die Kinder, die es sowieso am schwersten haben, endgültig ab." Viele Schulen seien schon lange in einem miserablen Zustand. In der Pandemie seien Lehrkräfte überfordert, digitale Plattformen funktionierten nicht, viele Kinder hätten keine Notebooks, der Distanzunterricht finde nicht statt. Jedes Kind, das nicht erreicht werde, müsse zu Hause aufgesucht werden.

"Wo sind die Milliarden, die in die Bildung und soziale Absicherung der Kinder unseres Landes gepumpt werden?"

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) sprach sich in der Zeitung für ein Ampelsystem zur Kita-Öffnung aus. Ausschlaggebend sollte die Situation in den einzelnen Kitas sein, betonte Giffey. Wenn niemand infiziert und weniger als zehn Prozent der Kinder und des Personals in Quarantäne seien, stehe die Ampel auf Grün und Regelbetrieb sei möglich. Bei zwei Corona-Kranken und mehr als 25 Prozent des Personals oder mehr als einer Kindergruppe in Quarantäne müsse die Ampel auf Rot springen, die Einrichtung geschlossen und nur noch Notbetreuung gewährt werden. Bei Inzidenzwerten von über 200 und einer aggressiven Ausbreitung von Corona-Mutanten sei das System jedoch ausgeschlossen.

"Lockdown zwingt Kinder, ureigenste Bedürfnisse zu unterdrücken"
Zusammen allein
Autor:

Katja Schmidtke

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