Frauen
Kein Rückzug von Schwangerenberatungsstellen in Brandenburg
Potsdam (KNA) - In Brandenburg ändert sich offenbar durch das neue Ausführungsgesetz des Landes zum bundesweiten Schwangerschaftskonfliktgesetz nichts an der geographischen Verteilung und der Zahl der Beratungsstellen. Das teilte das Landesgesundheitsministerium in seiner Antwort auf eine "Kleine Anfrage" des Linken-Abgeordneten Ronny Kretschmer mit, die der Katholischen Nachrichten-Agentur vorliegt. Unklar ist demnach allerdings noch, wie viele Personalstellen in welcher Beratungsstelle gefördert werden.
"Nach der Antragslage ist zwar abzusehen, dass ein erhöhter Bedarf vorliegt", heißt es in der Antwort. Die Prüfung im Einzelfall, in welcher Höhe genau erhöhte Bedarfe anerkannt werden, sei aber noch nicht abgeschlossen. "Deswegen können momentan keine genauen Aussagen zur voraussichtlichen Personalausstattung der Beratungsstellen getroffen werden."
Das modifizierte Ausführungsgesetz war zum 1. Januar in Brandenburg in Kraft getreten. Dabei orientiert sich die Förderung der Schwangerenberatungsstellen nunmehr an der Nachfrage und unabhängig davon, ob sie die für eine straffreie Abtreibung erforderlichen Beratungsscheine ausstellen, was die Beratungsstellen in katholischer Trägerschaft grundsätzlich nicht tun. Zudem müssen alle Beratungsstellen die Qualität ihrer Angebote dokumentieren.
Derzeit gibt es in Brandenburg 46 Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen sowie Schwangerschaftsberatungsstellen in freier Trägerschaft mit insgesamt 11 Außenstellen. Das Land fördert ihnen 62,06 Vollzeitstellen. Sechs weitere Beratungsstellen befinden sich in kommunaler Trägerschaft. Sie werden mit 5,30 Stellen gefördert. Dabei gilt ein Mindestversorgungsschlüssel von einer Vollzeitkraft pro 40.000 Einwohner. Fünf Beratungsstellen werden vom katholischen Caritasverband für die Erzdiözese Berlin und dem Caritasverband für das Bistum Görlitz betrieben, zwei Beratungsstellen vom Verein Donum Vitae, sechs Einrichtungen gehören zu evangelischen Trägern.
Im Jahr 2020 haben nach Angaben des Ministeriums 4.973 ungewollt schwangere Frauen eine Schwangerschaftskonfliktberatung erhalten. Im selben Jahr sei es zu 3.156 Schwangerschaftsabbrüchen gekommen.
Autor:Katja Schmidtke |
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