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Gesundheit
"L-Vitamine" helfen gegen Corona-Blues

Foto: pixabay.com/ bertvthul

Das ist Frühling, eigentlich: Die Vögel zwitschern, Blumen und Sträucher blühen, die Sonne scheint. Doch dieses Jahr ist alles anders: Wegen der Corona-Pandemie verbringen die Menschen ihre Zeit zu Hause.

Christine Süß-Demuth (epd)

Um Stress abzubauen, sei ein Spaziergang im Wald – zu zweit oder in Familie – sehr effektiv, bestätigt die Karlsruher Naturpädagogin Daniela Schneider: «Grün wirkt beruhigend und heilend auf uns.» Wenn man seine Aufmerksamkeit auf die sinnliche Wahrnehmung der Natur lenke, verlangsame sich der Herzschlag, der Blutdruck sinke, Körper und Geist entspannten.
Die heilsamen Wirkungen der Natur lassen sich aber auch gut zu Hause erleben – nicht nur beim Blick ins Grüne bei geöffnetem Fenster. Auch Zimmerpflanzen oder der bunte Frühlingsstrauß in der Vase hellen die Stimmung auf. Wer die eigene Wohnung nicht verlassen dürfe, könne das Zimmer, die Fensterbank oder den Balkon zum Gärtnern nutzen, etwa für die Anzucht von Kräutern, rät Birgit Steininger, Professorin an der Wiener Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik.
Die therapeutischen Wirkungen von Pflanzen sind wissenschaftlich erforscht: Laut einer Studie mit Krankenhauspatienten könnten grüne Pflanzen und Blumen im Zimmer sogar Schmerzen lindern, sagt Gartentherapeutin Steininger. Drei Tage nach einer Blinddarmoperation hätten die Probanden weniger Schmerzmittel gebraucht und einen niedrigeren Puls und Blutdruck gehabt als Patienten in Räumen ohne Pflanzen. Außerdem fühlten sie sich weniger müde und ängstlich.
Eine weitere Krankenhausstudie habe positive Effekte selbst dann festgestellt, wenn der Blick nur aus dem Fenster ins Grüne fällt statt auf eine Wand. Körper und Geist reagierten nicht nur positiv auf Blumen und Pflanzen, sondern auch auf Wasser und sichtbare Horizonte, sagt Steininger: «Erholsame Landschaften begünstigen die Wiederherstellung mentaler Ressourcen.» Auch ein Garten reduziere den Stress, schaffe eine positive Stimmung, Freude und Zufriedenheit.
Die Naturpädagogin empfiehlt den bewussten Umgang mit Küchenkräutern: Thymian, Salbei, Petersilie und Oregano verströmten nicht nur ein angenehmes Aroma, in Speisen stärkten sie auch das Immunsystem. Oder einfach Augen schließen, ein frisches Kräuterblättchen mit den Fingern fühlen, daran riechen, langsam und bewusst kauen. Ihr Tipp «für Menschen mit und ohne Ausgangssperre»: Sie sollten die sogenannten «L-Vitamine» nicht vergessen, wie sie es nennt: «Lebensfreude, Lachen, liebevolle Gedanken und Gefühle».

Autor:

Online-Redaktion

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