Diakonie
Nach 30 Jahren Straße: Endlich die eigene Wohnung
Nach der Diagnose einer Mehlallergie war der gelernte Bäcker Achim Kaffenberger 30 Jahre lang obdachlos. Durch die Initiative "Housing First" von der Diakonie in Frankfurt hat Achim eine eigene Wohnung in Frankfurt Sossenheim bekommen.
Vor etwa zwei Jahren wurde dem damals Endfünfziger klar, dass sein Körper das Leben auf der Straße nicht länger schafft. Kaffenberger suchte Rat im Diakoniezentrum Weser5 im Frankfurter Bahnhofsviertel. Aus Angst vor Diebstahl und ansteckenden Krankheiten wollte er nicht in Sammelunterkünften und Notübernachtungsstellen Halt machen. «Ich hätte dort keine Ruhe gefunden. Ich habe mich an solchen Orten nicht sicher gefühlt.» Kaffenberger erzählt von verbreiteter Kriminalität unter den Obdachlosen, dass jeder sich selbst der Nächste sei.
Er wurde für das neue Projekt «Housing-First» von Stadt Frankfurt, Wohnungsgesellschaft GWH und Diakonie mit zwölf Ein-Zimmer-Wohnungen vorgeschlagen. Bei dem Projekt wird die Reihenfolge der Hilfsmaßnahmen für Wohnungslose umgedreht: Zuerst die Menschen von der Straße in eigene vier Wände holen, dann die weiteren Probleme wie Krankheiten, Sucht und Arbeitslosigkeit angehen. Im Oktober ist Achim Kaffenberger eingezogen. Er schätze es, nun einen Ort zu haben, wo er sich zurückziehen könne und in Sicherheit sei, sagt er. Das Beste aber sei das eigene Bett mit einer echten Matratze. (epd)
Autor:Katja Schmidtke |
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