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Seilschaft zum Wäscheberg

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Ich bin nicht besonders sportlich, aber mindestens einmal im Jahr werde ich zur Extremsportlerin.

Von Katja Schmidtke

Ich besteige regelmäßig nach dem Familienurlaub einen Berg. Nicht, um die Ruhe und Abgeschiedenheit zu finden, die manchmal nach zwei Wochen Ferien mit zwei kleinen Kindern (und anderthalb Jahren Pandemie) notwendig wäre – nein! Sondern um nach unserer Reise wieder im Alltag zu landen. Dafür erklimme ich einen Berg, den Wäscheberg; in den sozialen Medien auch liebevoll Mount Washmore genannt, nach dem amerikanischen Rushmore mit 1745 Metern Höhe.

Mein Wäscheberg kommt mir größer vor. Auf wundersame Weise und den Gesetzen der Physik widersprechend öffnen sich, kaum dass wir den Wohnungsschlüssel im Schloss herumdrehen, alle Koffer und Taschen: Sommerkleider, Badeshorts, UV-Hemden und Spucktücher quellen heraus und türmen sich auf. Buntwäsche, Kochwäsche, Schonwäsche, und bitte die schönen Wolle-Seide-Bodys richtig sortieren, die gehören kalt gewaschen! Das Sortieren, Waschen, Aufhängen, Falten, Verstauen – es gleicht dem Aufstieg zum K2.

Ich bin damit nicht allein. Laut einer Umfrage der Krankenkasse KKH sind Frauen durch eine Art Wäscheklammer-Seilschaft miteinander verbunden. Die Kasse hat bei Männern und Frauen erhoben, welche Tätigkeiten die schöne Urlaubsstimmung zunichte machen. Am gefährlichsten ist das Waschen den Angaben zufolge für die weibliche Erholung: 42 Prozent der befragten Frauen gab die Wäsche als Stressfaktor nach dem Urlaub an. Unter den Männern empfand diese Aufgabe nur jeder Fünfte als belastend. Woran das wohl liegt, frage ich mich nur ganz kurz und weiß doch schon die Antwort: Männer, ran an die Wäsche!

Autor:

Katja Schmidtke

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