Heilige Drei Könige
Wie die Sternsinger der Pandemie trotzen
Corona hat bekanntermaßen dazu geführt, dass viele Menschen deutlich mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen. Umso wichtiger scheint vor dem Hintergrund von Homeschooling und -office, dass das Zuhause auch anständig eingesegnet ist; ein Job, den die Sternsinger zum Anfang jeden Jahres übernehmen.
Aber natürlich müssen sich die drei meist sehr jungen Weisen ebenso an die pandemischen Auflagen halten. "Wir blicken mit Zuversicht, aber auch mit großem Verantwortungsbewusstsein auf die diesjährige Aktion", sagt Robert Baumann vom Kindermissionswerk in Aachen.
Trotz der pandemiebedingten Absage der vergangenen Aktion war das Kindermissionswerk nicht untätig: Als Alternative zur Haustürsammlung stellte die Organisation Segenstüten zur Verfügung, die in die Briefkästen eingeworfen werden konnten. Darin enthalten waren ein Überweisungsträger oder ein QR-Code auf ein eigenes Spendenkonto, das die Pfarrgemeinden sich über die Internetseite des Missionswerks einrichten konnten – und der Segensspruch. Dieses Angebot soll es auch für 2022 geben.
Programmatisch wirkt das Motto für die 64. Sternsingeraktion "Gesund werden – Gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit". Als Beispiel wurden Projekte in drei afrikanischen Ländern gewählt: Ghana, dem Südsudan und Ägypten. Damit solle der Vielfalt Rechnung getragen werden, die sowohl das Thema Gesundheit als auch Afrika aufweisen. Tatsächlich bestehe kein Zusammenhang zur Pandemie bei der Themenwahl. "Die Mottos werden mit einigem Vorlauf festgelegt. Insofern war auch Gesundheit schon vor der Pandemie gesetzt", erklärt Baumann.
Das Kindermissionswerk hofft nun auf eine Sternsingeraktion, die wieder weitestgehend gewohnt stattfinden kann, auch wegen des Spendenerlöses: Tatsächlich wurden zuletzt mit bundesweit gut 38 Millionen Euro ziemlich genau elf Millionen weniger gesammelt als im Vorjahr. Das führen die Verantwortlichen auf den coronabedingten Ausfall der Haustürsammlung zurück. "Die Aktion fand mitten im Lockdown statt, wo eigentlich gar nichts mehr ging. Insofern sind wir sehr stolz auf das, was die Gemeinden da geleistet haben", so Baumann. Zu diesen zählt etwa Sankt Agnes in Köln. Dort wurde das kontaktlose Konzept mit den vom Kindermissionswerk zur Verfügung gestellten Möglichkeiten umgesetzt. "Das war schon ein irres Bild: Da geht einer mit einer Krone durch die Straßen, wo sonst alles am Boden ist. Für mich war das ein hoffnungsvolles Motiv", erinnert sich Pastoralreferent Peter Otten.
(kna)
Autor:Online-Redaktion |
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