Erfurts Ratsgymnasiasten bringen Poller zum Blühen
In Zeiten von Homeschooling und Kontaktbeschränkungen hat das Evangelische Ratsgymnasium Erfurt ein Kreativangebot gestartet, das pünktlich zum Beginn der Buga fertig geworden ist. Unter dem Begriff "Urban Knitting 5.0" ging Anfang Februar ein Aufruf von Alexandra Simon und der Lehrerin Anke Blasius an die Schulgemeinschaft: So begann zum fünften Mal ein Kunstprojekt, mit Wollresten verschiedene Gegenstände im öffentlichen Raum zu verschönern. Seitdem strickten, häkelten und nähten Schüler, Pädagogen, Eltern und Großeltern mit großer Motivation, um die grauen Poller vor der Schule in einen bunten Teppich mit Blumen, Blüten und Blättern zu verwandeln und einen Beitrag für die Buga zu leisten.
Die Grundlage bilden 80 Zentimeter hohe und etwa 30 Zentimeter breite Schals, die zusammengenäht und mit Blumen verziert werden. Wer genau hinsieht, findet Sonnenblumen, Margeriten, den Schriftzug Buga, die Abkürzung für das Evangelische Ratsgymnasium EVRG und viele weitere Motive. Alexandra Simon ist von der regen Teilnahme begeistert: „Man sieht ja während der Coronazeit kaum jemanden. Wir haben nach dem Aufruf zunächst wenig Feedback erhalten, aber dann trudelten so viele grüne Wollprodukte und Blumen ein, dass wir wussten, wir können mehr als die geplanten zwölf Poller beziehen.“ Insgesamt 26 Blumen-Poller blühen mit Beginn der Buga nun vor den Schulgebäuden und der benachbarten Predigerkirche. „Unsere Schüler pendeln immer zwischen den beiden Gebäuden, dem Haus am Breitstrom und der Casinoschule. Auf beiden Seiten der Meister-Eckehart-Straße befinden sich Schulhöfe“, beschreibt Alexandra Simon. Ein Ort mit regem Verkehr, den auch die Erfurter gern als fußläufige Verbindung zwischen Fischmarkt und Hirschgarten nutzen. Und da von den 412 gehäkelten und gestrickten Blüten noch immer unzählige übrig waren, ziert zusätzlich eine 17 Meter lange Blumengirlande den Schulzaun.
„Auch vier ältere Damen aus Ostthüringen wurden von der Idee angesteckt. Sie haben sechs bunte Pollerüberzüge gehäkelt. Eine Enkelin von ihnen geht auf unsere Schule“, erzählt Alexandra Simon strahlend. „Dieses generationsübergreifende Projekt zeigt, dass die alten Handwerkstechniken bei Jung und Alt noch geschätzt und beherrscht werden“ so Lehrerin Anke Blasius. „Ich habe das Bild richtig vor Augen, wie sie alle zu Hause saßen und entspannt, ja fast meditativ mit ihren Händen gearbeitet haben. Den pädagogischen Aspekt darf man nicht vergessen, man ist beschäftigt, fördert seine Ausdauer und Konzentration – und, es schien auch vielen einfach Freude bereitet zu haben“, so Blasius weiter.
(red)
Autor:Online-Redaktion |
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