Andacht zum Sommerglück
Lachen ist ansteckend
Liebe Mitmenschen!
Ganz unerwartet sausen mir beim Spazierengehen zwei Jungs auf ihren Fahrrädern entgegen. Von Weitem höre ich schon den Gesang und plötzlich ruft einer von beiden ganz laut und glücklich: „Ich bin frei …. Ich bin frei.“ In diesem Moment kann ich gar nicht anders als mich mit den Beiden einfach über das Glück des Lebens zu freuen.
Es ist Sommer. Noch sind Ferien. Da ist dieses Gefühl der Leichtigkeit. Da sind die Urlaubseindrücke. Die Sonne. Der frische Wind. Vielleicht haben Sie dieses Jahr ihre Zeit am Wasser verbracht? Den Blick über das Meer schweifen lassen und still in sich hinein gelächelt. Auf den Sonnenuntergang geschaut. Im Wasser schwimmen und sich getragen wissen. Oder mit dem Boot über die Wellen gleiten. Das sind Erfahrungen, die wir Menschen mit unserem ganzen Körper und unserer Seele machen.
Aber vielleicht waren sie auch in den Bergen wandern? Gipfel erklimmen und die Aussicht genießen. Auf der Erde liegen, die Beine lang machen und den Kopf in die Wolken stecken. Zusehen, wie die Wolken ziehen. Sie kommen und gehen in immer wieder ganz eigenen Mustern und Formen. Urlaub machen, um einmal im Jahr für längere Zeit die Seele baumeln zu lassen. Nichts tun müssen. Nur fühlen, was gerade ist. Zeit und Raum werden unwichtig. Da ist nur dieses beglückende Gefühl von ungeheurer Weite, Freiheit und Glück.
Dann denke ich gern an die Abende mit Freunden am Lagerfeuer. An unser herzliches und tiefes Lachen. So unbeschwert und tief. Lachen befreit; wer lacht, vergisst einmal alles andere, egal, ob im Urlaub oder im Alltag. Lachen schenkt Lebendigkeit und das Gefühl von Freiheit … wie ich es bei dem Jungen auf dem Fahrrad miterleben durfte. Kinder denken nicht groß darüber nach. Sie lassen einfach die Hände vom Lenkrad los und spüren den Wind im Haar, die Sonne auf der Haut und sie genießen den Augenblick, der nur ihnen gehört.
Da mir leider nicht jeden Tag zwei so großartige Jungs begegnen und mir im Alltag auch nicht immer zum Lachen zumute ist, habe ich für mich eine andere Methode entdeckt. Ich lese gerade die Bücher von Dr. med. Claudia Croos-Müller. Sie ist Neurologin und bringt Menschen mit ihrer BODY 2 BRAIN Methode bei, dass unser Körperzustand unsere Gefühle beeinflusst und umkehrt.
Bei ihr lernt man, dass mit unseren Gesichtsmuskeln eine Menge an guten Gefühlen möglich ist. Lächeln ist erst mal praktisch: „Mundwinkel ein wenig nach außen. Und dann eine schöne kleine Aufwärtsbewegung. Bis zu den Augenwinkeln. Denn auch die Augen lächeln gerne mit. Mit Lächeln solltest du morgens beginnen: Lächle dich im Spiegel an…. Und wenn dir ein Vogel, ein Baum, ein Mensch begegnet: Lächle!“ Das versuche ich auf meinen Spaziergängen zu beherzigen und es ist eigentlich nicht schwer. Das „Grün sehen“ tut sein Übriges. „Augen-Wellness“ macht „Nerven-Wellness“ so Frau Croos-Müller in ihrem Aufstellkalender „Hand aufs Herz“.
Wenn ich dann beim Laufen zum Tagesschluss ein Gebet nach oben schicke und Gott für die wunderbare Lebensfülle um mich herum und in mir danke … dann fühle ich mich leicht und kann gut einstimmen in die Freude aus meinem christlichen Glauben heraus: „Als der Herr wandte Zions Geschick, waren wir wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. … Großes hat der Herr an uns getan, wir waren voller Freude.“ (Ps 126, 1.2b.3)
Eine behütete Sommerzeit wünscht Ihnen
Pfarrerin Denise Scheel
Quelle: Dr. med. Claudia Croos-Müller, Hand aufs Herz. Leichte Körperübungen für neuen Mut und Zuversicht, Kösel-Verlag, München, 2. Auflage, 2023, S. 30.
Autor:Denise Scheel |
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