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FREITAGS, VOR EINS ...
Einfach einmal abhauen

Unsere Glaube+Heimat Nummer 42 vom 17. Oktober 2021

Während ich diese Zeilen tippe, ziehen die Welt an meinem Fenster vorbei. Mit beachtlichen 155 Kilometern pro Stunde düse ich gerade in Richtung Süden. Die Landschaft verändert sich alle paar Minuten. Vor einer guten Stunde in Erfurt eingestiegen, wechselten sich hell und dunkel immer wieder ab – die Tunnelkette durch den Thüringer Wald sieht aus der Innenperspektive nicht unspannend aus.

Inzwischen bestimmen kleine fränkische Dörfchen das Bild. Hier scheint die Welt noch in Ordnung. Hin und wieder leuchtet das Blau eines Baggersees dem vorbeischnellenden Zug entgegen. Ich bin auf dem Weg nach Österreich; nach Salzburg, um genau zu sein. Wieso? Das kann ich gar nicht so konkret benennen. Seit wann ich das weiß? Seit gestern. Wie lange? Vielleicht das Wochenende, vielleicht etwas länger. Mit wem? Allein – also der Zug ist wirklich voll, aber begleitet werde ich nicht. Meine Reisetasche - man sagt jetzt ganz modern Weekender dazu - habe ich mir erst gestern gekauft, vorgeplant ist und war irgendwie gar nichts.

Es ist nichts Ungewöhnliches, dass es so ist. Alle paar Wochen überkommt es mich und ich spüre: „Du musst mal raus“. Meist (fast immer) gibt es dann aber wirklich viele gute Gründe, es nicht zu tun. Arbeit, Familie, Ehrenamt: eine Ausrede ist immer schnell gefunden.
Dabei habe ich inzwischen gelernt, dass vor allem das graue Winterhalbjahr danach ruft, sich die Welt anzusehen. Selbst wenn diese anderswo auch voll Nebel und Regen ist, stelle ich doch immer wieder fest, dass auch ein Grau unterschiedliche Schattierungen haben kann und an manchem Ort fern von zuhaus etwas mehr leuchtet.

Wieso ich das schreibe? Vielleicht, weil Sie es auch einmal ausprobieren sollten. Fahren Sie doch mal raus. Und wenn es für das Wochenende ist. Dann sieht die Welt oft schon ganz anders aus.

Ich freue mich nun also auf eine kleine Zeit in der Alpenrepublik, sehe Nockerln und Mozart entgegen und schaue mal, wie grau das Salzburger Grau ist. Mit dabei habe ich einen Gedichtband mit Hesses schönstens Herbstgedichten. Und selbstverständlich fehlt auch das E-Paper meiner Kirchenzeitung, in der wir auch in der Ausgabe 41 wieder einiges für Sie recherchiert, berichtet, fotografiert und geschrieben haben, nicht.
Ich freue mich auf das Lesen im Zug und wünsche auch Ihnen eine gute Lektüre!

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  • Im Wettbewerb: Die EKM-Preisträger der familienfreundlichen Kirche
  • Im Ehrenamt: Was den Kirchlichen Fernunterricht (KFU) ausmacht
  • Im Miteinander: Inklusion und Exklusion in der Bibel
  • Im Argen: Maria Ressa wurde mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, weil sie gesellschaftliche Probleme auf den Philippinen anprangert
Kannelore und Gießbert verabschiedeten sich
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Autor:

Paul-Philipp Braun

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