Kirche erhält Verbot aufrecht
Keine Hygiene-Demos auf den Domstufen

- Zahlreiche Demonstrationsteilnehmerinnen hatten bei den Hygiene-Demos sich auf den Domstufen niedergelassen, um von dort aus die Rede- und Musikbeiträge der Kundgebung zu verfolgen.
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Die Domstufen in der Thüringer Landeshauptstadt dürfen nicht als Versammlungsort für sogenannte "Hygiene-Demonstrationen" genutzt werden. Dies hat der Pressesprecher des katholischen Bistums Erfurt, Peter Weidemann, auf Anfrage von "Glaube+Heimat" bestätigt. Damit reagierte das Bistum auf Vorfälle der vergangenen Wochen, bei denen die Stufen vor dem ältesten Kirchenbau in Erfurt immer wieder zum Aufenthaltsbereich für Demonstrationsteilnehmer wurden. Während der auf dem Domplatz abgehaltenen Kundgebungen hatten sie sich auf den Stufen niedergelassen.
Weidemann erklärte dazu: "Anders als der Domplatz sind die Domstufen kirchliches Eigentum. Ihre Nutzung muss vom Domkapitel St. Marien genehmigt werden. Da für die besagte Hygiene-Demonstration kein Antrag und somit auch keine Genehmigung vorlag, erfolgte das Betreten durch deren Demonstranten widerrechtlich und hätte von den Veranstaltern der Demonstration unterbunden werden müssen." Dennoch seien die Ansammlungen zahlenmäßig so klein gewesen, dass ein Einschreiten des Dompersonals bislang nicht nötig gewesen sei, so Weidemann weiter. Sollten die Domstufen jedoch selbst zum Kundgebungsort werden, werde das Domkapitel dagegen vorgehen.
Zu den Hygiene-Demonstrationen kommen bereits seit einigen Wochen immer wieder Menschen zusammen, um gegen die Restriktionen zur Eindämmung der Pandemie zu protestieren. In Erfurt riefen unter anderem das rechtspopulistische Bündnis "Erfurt zeigt Gesicht" und andere Gruppierungen zu den Kundgebungen auf.
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